Heliogen
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Geschichte des Funkwesens

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Firmengeschichte

zusammengetragen von: Jürgen Tiedmann

1919 - 1945 - Hermann Pawlik - Elektrotechnische Fabrik Heliogen

Mai 1919 Firmengründung in Königsee/Thüringen als Großhandel für Schwachstrom-Kleinteile.

1921 Übersiedlung der Firma nach Bad Blankenburg. Der Fabrikationsbetrieb befand sich im neu erworbenen, ehemaligen Gasthof "Kühler Grund". Produktion elektrotechnischer Artikel.

Fabrikationsbetrieb im ehemaligen Gasthof "Kühler Grund"    Quelle [211], März. 2009, S. 11

Im April 1923 erfolgte der Einstieg in das Rundfunkgeschäft mit der Marke "Heliogen-Radio". Es begann die Herstellung von Rundfunk-Zubehörteilen, ab 1926 auch Detektor-Empfänger und Zubehör.

1929 Errichtung des Hauptgebäudes und Ansiedlung der Firma auf dem Werksgelände in Bad Blankenburg, Bahnhofstr.
Produktion von Schwach- und Starkstromteilen sowie Blitzschutzautomaten und anderes Zubehör für den Antennenbau.

1931/32 wird das Hauptgebäude durch Erweiterungsbauten vergrößert.

Im Januar 1933 erscheint das erste Heft der Firmenzeitschrift "Die Antenne".
Mit Beginn der Massenproduktion der Volks- und Gemeinschaftsempfänger beginnt man Zubehör herzustellen und zu verkaufen. Das waren Sperrkreise, Antennenumschalter, Skalenbeleuchtung, Klangregler, Lautsprecher-Abnehmer usw.

1939 bis 1945 "Heliogen"-Rüstungsbetrieb. Herstellung von Nachrichtengeräten, Trockengleichrichtern und Starkstromrelais für die Deutsche Wehrmacht.

Am 13.08.1945 wird Herman Pawlik durch die SMAD verhaftet und einen Monat später hingerichtet.
Mit etwa 30 Beschäftigten und einigen Lehrlingen wird aufgeräumt und mit der Fertigung von dringend benötigten Bedarfsartikeln für die Bevölkerung wie Kohlenschaufeln, Feuerhaken, Küchenherde begonnen.

Am 3.10.1945 wird "Heliogen" beschlagnahmt. Der Bürgermeister bestellt den langjährigen Mitarbeiter, Kaufmann F. Lippold als Treuhänder und setzt den leitenden Ingenieur Herr Rehkämpfer als Betriebsleiter ein.
Noch 1945 Wiederaufnahme der Fertigung von Gleichrichtern, Relais und Rundfunk-Zubehör.

      
      
      
Quelle: [4]        Quelle: [4]        Quelle: [4]        Quelle: [4]

Produktbeispiele:

Danach SAG "Kabel".

1945 - 1947 - SAG "Kabel" (siehe SAG)

1945: Die Firma als Teil einer sowjetischen Aktiengesellschaft (SAG). Übergabe der Firma an den sowjetischen Konzern "Kabel". Neuaufnahme der Erzeugnislinie Telefonhandapparate und Fernsprechzubehör.

Die genaue neue Firmenbezeichnung lautet jetzt:

   Quelle [211], Sep. 2009, S. 4

Ende 1945 hat die Belegschaft wieder eine Stärke von 140 Beschäftigten.

Danach SAG "Isolator".

1947 - ? - SAG "Isolator" (siehe SAG)

Ab dem 01.07.1947 wurde der der Betrieb der "SAG Isolator" zugeteilt.
Werkleiter war Herr Klemetjew, Chefingenieur Herr Abramjan.

1948 erste Erweiterung des Betriebsgeländes und Erhöhung der Beschäftigungszahl auf 470. Während der SAG-Zeit wurden vorwiegend Aufträge für Reparationslieferungen durchgeführt.

     Quelle: [4]

Danach SAG "Kabel".

? - 1950 - SAG "Kabel" (siehe SAG)

Wann genau der wiederholte Übergang von der SAG "Isolator" zur SAG "Kabel" erfolgte ist leider nicht bekannt.

Am 20.05.1950 wurde der Betrieb durch die Bevollmächtigten der Verwaltung des SU-Vermögens in Deutschland W. S. Klementjew und A.I. Saweljew übergeben.
In einer erhaltenen Aktennotiz zum Übergabe-Übernahmeakt vom 23.05.50 ist "vom Hauptbuchhalter der AG "Kabel" die Rede und außerdem, dass die "Verhandlungen bei "Kabel..." und "das Übergabeprotokoll... bei der SAG "Kabel" unterschrieben..." wurde.

Danach VEB Fernmeldewerk Bad Blankenburg.

1950 - 1961 - VEB Fernmeldewerk Bad Blankenburg

20.06.1950: Rückübertragung des Werkes an die damalige DDR und Gründung des Volkseigenen Betriebes "RFT - VEB Fernmeldewerk Bad Blankenburg/Thür.Wald" (andere Bezeichnung: "VEB Fernmeldewerk Bad Blankenburg VVB RFT"). Am 28.06.1950 fand dazu ein Festakt zur feierlichen Übergabe statt.

   Quelle: [211], Dez. 2009, S 7

1951 wurden wieder ein Großteil des Heliogen-Sortimentes sowie Telefone und div. Kleinteile hergestellt.

   Quelle: [211], Dez. 2009, S 7

1953 Aufnahme der UKW- Radio- Antennenfertigung und erster Verstärker für Gemeinschaftsantennenanlagen (9 E 01). Für die Stromversorgung der Produktion diente u.a. ein Schiffsdiesel.

1955 Aufnahme der Fernseh- Antennenfertigung. Auf der Leipziger Messe werden mehrere UKW- und Band III-Antennen, Zimmerantennen, Antennen für Gemeinschaftsantennenanlagen sowie PKW-Antennen vorgestellt.
In diesem Jahr werden bereits 148.000 UKW-Antennen und 24.000 Fernsehantennen hergestellt.

1961 konnte die, bereits mehrere Jahre zuvor begonnene, Ausgliederung der Produktionszweige außerhalb der Antennentechnik in andere DDR-Betriebe abgeschlossen werden. Es begann eine umfangreiche Umstrukturierung.
Die Produktion konzentrierte sich jetzt ausschließlich auf Antennentechnik.

Fernmeldewerk Bad Blankenburg Quelle: [1]              Fernmeldewerk Bad Blankenburg    Quelle: [4]

Ab Juli 1961 VEB Antennenwerke Bad Blankenburg.

1961 - 1990 - VEB Antennenwerke Bad Blankenburg /Thür.

Verleihung der neuen Firmenbezeichnung "VEB Antennenwerke Bad Blankenburg" anlässlich der Herstellung der Millionsten Antenne.

1962 wird das Produktionsprogramm wieder erweitert. Beginn der Herstellung von UKW- Tunern und Drucktastenschaltern, Erweiterung des Betriebsgeländes von 14.700 m2 auf 72.000 m2, Umsatzvolumen 24 Millionen Mark der DDR.

1964 Herstellung der ersten Transistor-Antennenverstärker.

1969 erreicht der Jahresumsatz für Auto-Teleskopantennen 10.000.000 M, für VHF-Antennen 12.000.000 M und für UHF-Antennen 14.000.000 M.

1970 Eingliederung des VEB Antennenwerke Bad Blankenburg in das Kombinat Stern-Radio Berlin.

   Quelle: [211], Juni 2010, S 16

Aufnahme der UHF-Antennenfertigung, Aufnahme weiterer Antennenprogramme und Antennen-Zubehörteile.

1971 Jahresumsatz: 105 Millionen Mark der DDR, Personalbestand: 1.066 Beschäftigte.

1972 wird die Herstellung der UKW-Tuner an den VEB Elektronik Eisenach übergeben. Es beginnt die Fertigung von Rundfunkgeräten mit der Übernahme der Produktion des Taschenempfängers T 140 UMK "Stern-Berolina" vom VEB Stern-Radio Berlin.
Der private Antennenhersteller "Buchmann, Schulze & Co. KG" (siehe weiter unten) aus Dessau wird verstaatlicht und den Antennenwerken als Betriebsteil Dessau angegliedert.

1973 wird im Rahmen der "Konsumgüterproduktion" auf der Grundlage des Kassetten-Abspielgerätes "Sonett" der Radio-Kassettenrecorder "Anett" entwickelt. Ab November wird die Produktion des "Stern-Berolina" eingestellt und dafür der "Anett" in Serie hergestellt.

1975 wird der "VEB Antennenzubehör Krölpa" (bis 1972 "Genzel & Götze") den Antennenwerken angegliedert. Bereits ab 1960 wurde dort, in Kooperation mit den Antennenwerken, Antennenzubehör hergestellt, z.B. Stecker, Buchsen und Verteiler.

1976 Neuaufbau einer elektronischen Gerätefertigung und Produktion des weiterentwickelten Radio- Kassetten- Rekorders "Anett IS".

1979 Fertigungsaufnahme eines modularen Verstärkersystems für Fernseh- und Rundfunkaufbereitung. Am 19.04.1979 wird das bisherige übergeordnete Organ, die "VVB Rundfunk und Fernsehen Staßfurt", aufgelöst und in das "Kombinat Rundfunk und Fernsehen" mit Sitz in Staßfurt umgewandelt.

1985 Fertigung der Heim- Rundfunkempfängers "Bermuda" und "Saturn".

1986 Übernahme der Produktion der DDR-Autoradios vom VEB Elektrotechnik Eisenach.

1988 wird der "VEB Antennenwerke" "Erzeugnisgruppenleitbetrieb für die Autorundfunkempfänger-Produktion". Es kommt zum Aufbau eines neuen Produktionsgebäudes zur Fertigung von Lizenz-Autoradios für die Firma "Blaupunkt" in Hildesheim.

1989 begann die Herstellung der Blaupunkt- Geräte. Mit dieser Lizenz konnte auch ein technologisch gleichwertiges Gerät für den DDR-Binnenmarkt hergestellt werden ("Greifenstein ACR 20" = "Heilbronn SQM39").


Logo VEB Antennenwerke Bad Blankenburg/Thür.
       Logo VEB Antennenwerke Bad Blankenburg/Thür.        Logo VEB Antennenwerke Bad Blankenburg/Thür.
Quelle: [4]        Quelle: [1]        Quelle: [1]

Das Logo der Antennenwerke Bad Blankenburg ähnelt zwar sehr dem der Funkwerkstätten Bernburg, sollte aber nicht verwechselt werden!

Produktbeispiele:

1990: Umwandlung des bisherigen volkseignen Betriebes in eine GmbH im Aufbau unter dem Namen: Blankenburg Communication Autoradio & Antennentechnik GmbH i.G. Bad Blankenburg (BLANKOM). Es handelte sich um einen Treuhandbetrieb mit der Perspektive Privatisierung oder Abwicklung.


1948 - 1972 - Buchmann, Schulze & Co. KG

1948 in Dessau, Stenesche Straße 12 gegründet. Hersteller von Bauteilen der Elektronik und Antennentechnik, hauptsächlich bekannt durch den Bau von UKW- und Fernsehantennen. Firmenlogo: BSC in einem Rhombus.

1972 verstaatlicht und den "VEB Antennenwerke Bad Blankenburg" als Betriebsteil Dessau angegliedert.

    Quelle: [4]         Quelle: [1]


??? - 1972 - Genzel & Götze

Hersteller von Antennenzubehör. 1972 verstaatlicht und Umbenennung in "VEB Antennenzubehör Krölpa"

1972 - 1975 - VEB Antennenzubehör Krölpa

1972 gegründet aus der verstaatlichten Firma "Genzel & Götze".

1975 wurde der Betrieb den "VEB Antennenwerke Bad Blankenburg" als Betriebsteil angegliedert.


Eine ausführliche Firmengeschichte vom "VEB Fernmeldewerk Bad Blankenburg" bis zur "BLANKOM" wurde im Mitteilungsblatt der Greifenstein-Freunde Bad Blankenburg e. V. "Greifenstein Bote" in einer Artikelserie vom Dezember 2009 bis März 2011 veröffentlicht.

Hier die zusammengefasste Artikelserie:

Ausführliche Firmengeschichte vom VEB Fernmeldewerk Bad Blankenburg - Teil 1 Ausführliche Firmengeschichte vom VEB Fernmeldewerk Bad Blankenburg - Teil 2
Mit freundlicher Genehmigung der "Greifenstein-Freunde Bad Blankenburg e. V" [211]
Vielen Dank an Herrn Volker Taubert [212].
Teil 1 "Heliogen" Teil 2 "VEB"

Quellen: [4], [211], [212]


nach oben Seitenanfang Letzte Änderung dieser Seite: 17.07.2022