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Geschichte des Funkwesens

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Geschichte des Funkwesens − 1977 bis 1983

zusammengetragen von: Jürgen Tiedmann

In diesen Jahren wurde die Technik weiter verbessert. Sattelitenübertragungen im Rundfunk- und Fernsehbereich gewinnt immer mehr an Bedeutung, vorerst noch im kommerziellen Bereich. Die Zuhörer und Zuschauer können noch nicht direkt empfangen aber die Programme wurden in die Kabelnetze eingespeist.
Der Videotext (Bildschirmtext) wurde eingeführt.

10.01.1977 Eine Rundfunksatelliten-Konferenz tritt in Genf vom 10. - 12. Februar 1977 am Sitz des "Internationalen Fernmeldevereins" (UIT) zusammen, um über die Frequenzzuteilung an die verschiedenen Länder für den Satelliten-Direktempfang im 12-GHz-Bereich zu beraten und eine gerechte Verteilung zu ermöglichen. Es handelt sich um die Übermittlung von Fernsehprogrammen von einem Sender via Satelliten zur möglicherweise individuellen Antenne eines Fernsehteilnehmers. Die meisten europäischen Länder können sich fünf Übertragungskanäle und ein klar definiertes Überdeckungsfeld sichern. Die Länder Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien und Frankreich teilen sich die gleiche Orbitalpositionteilen, was bedeutet, dass die Programme dieser Länder überall dort direkt empfangen werden können.
07.02.1977 Einführung des Lokalfunks in Schweden. 1976 beschließen die Abgeordneten des Stockholmer Parlaments einen Lokalradio-Versuch durchzuführen. Zu diesem Zwecke wird eine Tochtergesellschaft von "Sveriges Radio" mit einem eigenen Aufsichtsgremium ins Leben gerufen. Diese Gremium ist unabhängig vom Staat und von gesellschaftlichen Gruppen. In 24 Regionen beginnt jeweils eine Lokalstation zu senden. Die Beiträge der Stationen werden morgens und abends in das dritte Radioprogramm von "Sveriges Radio" aufgenommen. Durchschnittlich sind die Lokalradios mit 18,5 Stunden in der Woche im 3. Programm vertreten. Lediglich "Radio Stockholm" bringt es auf 50 Stunden Sendezeit pro Woche.
26.02.1977 Der erste Stereosender der Schweiz, die illegale Station "Radio Atlantis", wird in der Nacht zum 27. Februar zum Schweigen gebracht. Seit September des vergangenen Jahres verbreitete der Initiant Peter Käppeli in der Region Zürich am Wochenende ein mehrstündiges Programm auf 101 MHz.
01.03.1977 In der DDR tritt eine neue "Anordnung über das Herstellen, Errichten und Betreiben von Rundfunkempfangsanlagen" in Kraft.
März 1977 Der lutherische Afrika-Sender "Radio Voice of the Gospel" in Addis Abeba (gegründet 1963) wird von der Revolutionsregierung von Äthiopien verstaatlicht und für ihre Zwecke benutzt.
05.04.1977 Offizielle Eröffnung der Relaisstation Antigua in der Karibik, die gemeinsam von der "Deutschen Welle" und der "BBC" errichtet worden ist. Sie besteht aus vier 250-kW-Kurzwellensendern auf Antigua und einem 50-kW-Kurzwellensender auf Montserrat. (Inbetriebnahme des ersten Senders: 1. November 1976.)
26.04.1977 An zwei Abenden pro Woche wird in Belgien ein zweites Fernsehprogramm ausgestrahlt. Ab dem 18. Oktober 1977 wird an vier Abenden gesendet.
27.04.1977 In Belgien nimmt das Fernsehen eine zweite Programmkette in Betrieb. Insgesamt gibt es jetzt vier TV-Netze: Zwei von "BRT" für den flämischen Teil des Königreichs und zwei von "RTB" für die französichsprachige Wallonie.
April 1977 "Radio Cayman" auf den britischen Cayman-Inseln beginnt mit Testsendungen. Der reguläre Betrieb beginnt am 13. Juli 1977.
13.05.1977 Vier Tage lang meldet sich in Paris der illegale Alternativsender "Radio Verte" auf 92 MHz. Dieses Datum wird als Geburtsstunde der "Radios Libres" in Frankreich bezeichnet.
04.06.1977 "Radio Verte Fessenheim", der Alternativsender im Dreiländereck Frankreich, Schweiz und Deutschland, strahlt die erste Sendung aus. Am frühen Samstagabend ist der Sender in Mülhausen und Umgebung auf 101 MHz zu hören. Das Programm läuft ab Kassette über einen versteckten Sender. Ende 1977 stehen sechs Sender zur Verfügung, die jeweils von verschiedenen Standorten aus das gleiche, vorproduzierte Programm ausstrahlen.
07.06.1977 Der Zürcher Frauen-Piratensender "Wälle Häxe" wird von der Polizei und der "PTT", unterstützt von zwei Helikoptern mit Peilgeräten, ausgehoben.
12.06.1977 Der Auslandsdienst von Brasilien wird vollständig eingestellt. Die Kurzwellensender von "Radiobras" werden von nun an für den neuen Amazonas-Dienst eingesetzt.
15.06.1977 Der Piratensender "Radio-Aktiv freies Gösgen" beginnt in der Region Gösgen mit der Ausstrahlung von Anti-Atomkraftwerk-Informationen. Nach sechs Sendungen wird die Station am 23. Juni beschlagnahmt.
23.06.1977 Der Piratensender "Radio-Aktiv freies Gösgen" in der Region Gösgen wird nach sechs Sendungen beschlagnahmt. Bei dieser Aktion kommt ein großes Aufgebot von Polizei und "PTT"-Beamten zum Einsatz. Die Techniker werden festgenommen und der mobile Sender, in einem Rucksack versteckt, wird konfisziert.
13.07.1977 "Radio Cayman" auf den britischen Cayman-Inseln beginnt mit dem regulären Programm auf Mittelwelle 1.555 kHz (10 kW) und UKW 105,3 MHz (0,25 kW). Die ersten Testsendungen wurden im April aufgenommen.
Seit 1973 besteht ein Universitätssender, "Radio ICCI-FM" (101,1 MHz), der nur kulturelle und Bildungsprogramme ausstrahlt.
01.08.1977 Die neue Kabelrundfunkverordnung in der Schweiz tritt in Kraft. Sie regelt die Versuche mit dem lokalen Kabelfernsehen und ist bis zum 30. Juni 1981 gültig. Werbung ist nicht erlaubt.
26.08.1977 "31. Internationale Funkausstellung Berlin" vom 26.08. - 04.09.1977. Es wird erstmalig "Bildschirmtext" (Videotext) gezeigt.
18.10.1977 Das zweite Fernsehprogramm in Belgien wird jetzt an vier Abenden gesendet (vorher zwei Abende).
31.12.1977 36 Prozent aller Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland haben laut Angaben der Rundfunkwerbung (Funkmedien-Analyse) eine Stereo-Anlage.

Ende 1977 stehen sechs Sender für "Radio Verte Fessenheim", dem Alternativsender im Dreiländereck Frankreich, Schweiz und Deutschland, zur Verfügung, die jeweils von verschiedenen Standorten aus das gleiche, vorproduzierte Programm ausstrahlen. Im April 1981 wird der, unterdessen von den französischen Behörden tolerierte, Sender in "Radio Dreyeckland" umbenannt. Es entstehen regionale Sendegruppen, die unabhängig voneinander eigene Programme produzieren und ausstrahlen.
1977 Die Europäische Telekommunikations-Satellitenorganisation "Eutelsat" wird gegründet. Anteilseigner sind 48 internationale Telekommunukations-Organisationen, u. a. "France Telekom", "Telekom Italia", "British Telekom", "Deutsche Telekom".
01.01.1978 Der "Bayerische Rundfunk" sendet von nun an sein drittes Fernsehprogramm als Vollprogramm unter der Bezeichnung "Bayerisches Fernsehen".
01.05.1978 Die staatliche Fernsehanstalt der Volksrepublik China, das Pekinger Fernsehen, nennt sich jetzt "Chinesischer Zentral-Fernsehfunk". Er strahlt zwei Farbprogramme aus, das eine landesweit und das andere für den Raum Peking. Der Service für das ganze Land umfasst ein allgemeines Programm und ein Bildungs-Programm (Vorträge und Fernseh-Universität). Der Kanal für den Raum Peking strahlt ein allgemeines Programm aus und bietet damit den Zuschauern in der Hauptstadt eine größere Auswahl.
Mai 1978 "Radio Suisse Romande" setzt den Sender La Dôle für Stereo-Sendungen ein.
02.06.1978 Peter Käppeli, Initiant von "Radio Atlantis", strahlt Testsendungen vom "Pizzo Groppera" aus. Aus finanziellen Gründen wird das Projekt nicht verwirklicht.
20.08.1978 22 Tage lang sendet "Radio Delmare" von der Nordsee aus in Richtung Niederlande und Belgien. Bei Windstärke 8 reißt sich das Radioschiff am 11. September los und muss nach Maassluis eingeschleppt werden. Hier nehmen die niederländischen Behörden das Sendeschiff in Empfang und versiegeln die Sendeapparatur.
28.08.1978 Das Organ der "Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft", die wöchentlich erscheinende "TV-Radio-Zeitung", stellt das Erscheinen ein.
30.08.1978 Das Stereo-Zeitalter bei "Radio DRS" beginnt. Das zweite Programm wird von den Sendern Üetliberg (97,5 MHz), Bantiger (92,3 MHz) und Säntis (95,4 MHz) in Stereo ausgestrahlt.
11.09.1978 22 Tage lang sendete "Radio Delmare" von der Nordsee aus in Richtung Niederlande und Belgien. Bei Windstärke 8 reißt sich das Radioschiff am 11. September los und muss nach Maassluis eingeschleppt werden. Hier nehmen die niederländischen Behörden das Sendeschiff in Empfang und versiegeln die Sendeapparatur.
06.10.1978 "Radio della Svizzera Italiana" beginnt mit Stereo-Sendungen. Zum Einsatz gelangt der Sender Monte San Salvatore (93,0 MHz).
Oktober 1978 Eine der angesehensten US-Musik- und Radio-Zeitschrift, "Billboard", bringt eine Benelux-Ausgabe auf den europäischen Markt.
05.11.1978 Der "Schweizerische Kurzwellendienst" wird in "Schweizer Radio International" umbenannt. Der "Kurzwellendienst" hat aufgrund der "SRG"-Konzession die Aufgabe, die Bindung zwischen den Schweizern im Ausland und ihrer Heimat enger zu gestalten und das Ansehen der Schweiz in der Welt zu fördern. Nicht nur in den vier Landessprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch sondern auch in Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Arabisch und Esperanto wird ein Nachrichten- und Unterhaltungsprogramm in alle fünf Erdteile ausgestrahlt. Für Europa werden die Programme in Sarnen und in Lenk ausgestrahlt. Schwarzenburg und Sottens haben Überseegebiete abzudecken.
12.11.1978 Der christliche Sender "Radio Rhema" (= Wort), nimmt in Neu Seeland den offiziellen Programmdienst auf. Die Station mit dem Rufzeichen "2XL" sendet von Nelson aus mit 1 kW auf 801 kHz. Eine Kurzwellenfrequenz wurde 1982 von der Station beantragt, aber von den Behörden abgelehnt.
23.11.1978 Inkrafttreten des "Genfer Wellenplanes" für die Mittelwelle. Diese Konferenz fand 1974/75 für die Weltregionen 1 und 3 (Welt außer dem amerikanischen Doppelkontinent) statt. Nahezu jedes Land erhielt Nutzungsrechte für viele Sender mit sehr hoher Leistung zugebilligt. Bei Errichtung aller 1975 geplanter LW- und MW-Sender wären nachts nicht einmal 1.000-kW-Sender weiter als 100 km störungsfrei zu empfangen gewesen. Die gesamte Sendeleistung in der Region 1 (Europa, Nordafrika, Nahost) wäre von insgesamt 111.625 kW auf 219.025 kW (+96%) angestiegen. Ein einigermaßen störungsfreier Fernempfang wäre damit auf keinem einzigen Kanal möglich gewesen.
28.11.1978 An der 20. Generalkonferenz der Unesco wird eine Mediendeklaration verabschiedet, die das Prinzip des freien grenzüberschreitenden Informationsflusses garantiert.
17.12.1978 Als Antwort auf die Ankündigung von 15.000 Entlassungen in der Metallindustrie in Longwy (Frankreich) eröffnen betroffene Arbeiter ihre eigene Station "Radio S.O.S. Emploi".
31.12.1978 Nach Schätzungen der Industrie sind etwa 60 Prozent der Haushalte in der Bundesrepublik (mit Westberlin) mit Farbfernsehgeräten ausgestattet, das sind rund 14.400.000 Haushalte. 14 Millionen Fernsehgerät sind angemeldet.
1978 Der Sender von "Radio Nacional Youth Assoziation of Bhutan" (NYAB) wird unter staatlicher Regie gestellt. Neben dem bescheidenen Rundfunkprogramm werden auch andere Funkdienste abgewickelt.

Die "Stimme Nigerias", der Nigerianische Auslandsdienst, übernimmt auch Programme der UNO.
01.01.1979 Die "Voice of Asia" aus Taiwan, beginnt mit Sendungen in Englisch, Tai, Indonesisch und Mandarin-Chinesisch.
Januar 1979

Quelle: [13]
Im Katastrophenwinter 1979 wurden für einige Tage auf den "Ferienwellen"frequenzen an der Ostsee Infos, Warnungen und ausführliche Wetterberichte gesendet. Immer nach den Nachrichten aus Berlin zur vollen Stunde wurde das laufende Programm von "Radio-DDR" ausgeblendet um die eingeschneite Bevölkerung über die aktuelle Situation zu informieren. Für DDR-Radioverhältnisse ein wohl einmaliger Vorgang einer improvisierten Sendung die aus dem Rostocker Studio auch bei Stromausfall sehr gut gemacht wurde.
18.02.1979 Der "Deutschlandfunk" nimmt seinen Sendebetrieb aus dem neuen Funkhaus in Köln-Bayenthal auf.

"Radio Skandinavia" beginnt mit einem kurzlebigen Pop-Programm über den gemieteten Kurzwellensender von "Radio Andorra" (6.220kHz, 10 kW).
17.03.1979 In Lothringen, dem Zentrum der französischen Eisen- und Stahlindustrie, beginnt mit einer Sendeleistung von 600 W "Radio Lorraine - Coeur d’Acier" auf 102 MHz zu senden. Die Station ist das Sprachrohr der, von Entlassung bedrohten, Arbeiter der Stahlindustrie. Das Studio befindet sich im Rathaus von Longwy-Haut und ist für jedermann zugänglich.
März 1979 Der Sender Rigi auf 96,6 MHz überträgt von nun an das zweite Programm von "Radio DRS" in Stereo.
01.04.1979 Die "Stimme Nigerias" strahlt erstmals ein deutschsprachiges Programm aus. Der Nigerianische Auslandsdienst wurde 1962 gegründet. Der Sender übernimmt seit 1978 auch Programme der UNO.

Der "Sender Freies Berlin" beginnt mit einem dritten Radioprogramm.
09.05.1979 Das erste subregionale Radioprogramm Deutschlands strahlt der "Südfunk" aus. Auf 91.5 MHz meldet sich mit 50 W das "Kurpfalz-Radio". Das dreijährige Versuchsprogramm wird im Mai 1982 unbefristet weitergeführt.
Mai 1979 "Radio Telefis Eireann" (RTE) startet mit "Radio 2" ein jugendorientiertes Musik-Programm. Ab Mai 1987 wird rund um die Uhr auf FM, 612 kHz und 1.278 kHz gesendet.
10.06.1979 Der Piratensender "Delmare" meldet sich wieder im Äther. Wegen Differenzen der Geschäftsführung wird der Sendebetrieb im November 1979 eingestellt.
13.06.1979 In Nicaragua nimmt "Radio Venceremos" den Betrieb auf.
01.07.1979 Vor die niederländische Küste gesellt sich zu "Caroline" und "Delmare" ein dritter Piratensender: "Radio Mi Amigo" auf 1.107 kHz.
Juli 1979 Popmusiksendungen im iranischen Rundfunk werden abgelehnt, da sie als "Opium für die Jugend, das das Gehirn inaktiv macht" gelten.
23.08.1979 Im Großraum Wien führt der "ORF" einen englischsprachigen Dienst ein. In der UNO-Stadt meldet sich "Blue Danube Radio" auf 102,2 MHz mit einem schwachen Sender. Ab 20. März 1986 wird die Frequenz 102,5 MHz mit einem starken Signal belegt.
24.08.1979 "32. Internationale Funkausstellung Berlin" vom 24.08. - 02.09.1979.
12.09.1979 DDR-Staatschef Erich Honecker nimmt in Mexiko mit Staatspräsident López Portillo das größte Seefunkzentrums in Lateinamerika, gebaut vom "VEB Funkwerk Berlin-Köpenick", in Betrieb. Dank dieses Funksendezentrums in Nopaltepec, nahe der mexikanischen Hauptstadt, ist für Mexiko nun praktisch jedes Schiff auf den Weltmeeren erreichbar.
21.09.1979 Das Sendeschiff vom Piratensender "Radio Mi Amigo", die "Magdalena", wird nach mehrtägiger Irrfahrt vor den niederländischen Küste von den Behörden beschlagnahmt.
24.09.1979 In Genf beginnt eine zehnwöchige weltweite Funkverwaltungs-Konferenz (WARC), bei der die 154 Mitgliederstaaten der "UIT" über die Nutzung des Funkfrequenzspektrums bis über das Jahr 2000 hinaus beraten und beschließen.
01.10.1979 "Südfunk 3" (später "Radio 3") wird zu einem ganztägigen UKW-Programm für junge Hörer ausgebaut.
02.10.1979 Die Bundesrepublik Deutschland und Frankreich beschließen in Bonn ein Rahmenabkommen über den Bau von zwei Fernsehdirektsatelliten, die 1983 gestartet werden sollen.
Oktober 1979 Aus Moyabi (Gabun) meldet sich "Africa No 1" auf Kurzwelle mit einem kommerziellen Programm. Es stehen vier Kurzwellensender von je 500 kW Sendeleistung zur Verfügung. Die Sendesprache ist zur Hauptsache Französisch. Verschiedene Auslandsdienste verbreiten ihre Programme ebenfalls über diese Sendeanlage.
14.11.1979 Kurz nach 17.00 Uhr beginnt Roger Schawinskis Popsender "Radio 24" mit der Ausstrahlung eines Testprogramms auf 101,6 MHz. Die Sendeanlage, zwei 25-kW-UKW-Sender von Collins und eine Antennenwand mit 32 Feldern, befinden sich in fast 3.000 Metern Höhe auf dem Pizzo Groppera in Italien. Der Empfang im Zielgebiet Zürich ist mehr oder weniger zufriedenstellend.
28.11.1979 Offizieller Start von "Radio 24". 18.00 Uhr ist die erste Live-Sendung aus dem Studio in Cernobbio (oberhalb Como) angekündigt. Durch eine Störung in der Link-Verbindung vom Studio zum Sender auf dem Pizzo Groppera ist die Live-Schaltung erst kurz vor 23.30 Uhr möglich.

"Dies ist Radio 24 auf 101,6 MHz, direkt aus dem Studio in Como. Ich begrüße sie zur ersten Live-Sendung."

Mit diesen Worten eröffnete Christian Heeb (Studiochef) die Station.
01.12.1979 In Kolumbien wird das Farbfernsehen schrittweise eingeführt. Um sich den Nachbarländern anzupassen, wird das amerikanische NTSC-System gewählt. Fernsehen gibt es in Kolumbien schon seit 1954.
21.12.1979 Der italienische Postminister Colombo hat die Stillegungsverfügung für "Radio 24" auf Drängen der Schweizer Behörden unterzeichnet. Ein Aktionskomitee "Pro Radio 24" tritt an die Öffentlichkeit. Eine Petition für "Radio 24" soll beim Schweizer Bundesrat eingereicht werden.
24.12.1979 "Radio 24" ändert die Frequenz von 101,6 auf 103,5 MHz. Der Empfang in Zürich wird etwas besser.
Dezember 1979 Die Genfer Wellenkonferenz erweitert das UKW-Band von 87,5 MHz über die bisherige Grenze von 100 MHz hinaus bis 108 MHz.

Die Firma "Matsushita" lässt einen Flüssigkristall-Fernsehbildschirm (LCD = Liquid cristal display) patentieren.
1979 Erst 1979 geht das albanische Fernsehen zum täglichen Sendebetrieb über.
05.01.1980 Auf den britischen Turks- und Caicosinseln, im Nordatlantischen Ozean, meldet sich "Radio Turks & Caicos" mit Standort in Grand Turk. Mitte der fünfziger Jahre bis September 1979 versorgte das Unternehmen "Cable and Wireless" die Inselgruppe mit der Station "VSI".
07.01.1980 Der "Saarländische Rundfunk" führt neben der "Europawelle" und der "Studiowelle" als drittes Programm die "Saarlandwelle" ein.
22.01.1980 Um 14.53 Uhr wird "Radio 24" zum ersten Mal von den italienischen Behörden stillgelegt. Die Sendeanlagen auf dem Pizzo Groppera werden aufgebrochen und versiegelt.
26.01.1980 Die Zürcher Kabelgesellschaft "Rediffusion AG" speist in ihr Netz ein Pop-Programm als Ersatz für die stillgelegte Station "Radio 24" ein. Werbung ist allerdings untersagt. Seit 1931 besitzt die "Rediffusion AG" eine Konzession, um Drahtrundspruchnetze in verschiedenen Schweizer Städten mit eigenen Programmen zu speisen.
01.03.1980 Beginn des zweiten bundesweiten Hörfunknachtprogramms der ARD-Anstalten mit einem Angebot klassischer Musik von 0.05 Uhr bis 2.00 Uhr.
03.03.1980 Der deutsche Alternativ-Sender, "Radio Zebra" aus Bremen, strahlt sein erstes Programm aus. "Radio Zebra" versteht sich als Bürgerfunk, will den Gruppen in der Gesellschaft Öffentlichkeit gewähren, die in den bisherigen Medien zu kurz kommen. Weitere solche illegalen Sender entstehen vor allem in den Universitätsstädten.
19.03.1980 Englands erster Piratensender, "Radio Caroline", stellt die Sendungen um Mitternacht wegen rauher See ein. Die Wasserpumpen an Bord der "Mi Amigo" fallen aus. Kurz darauf sinkt das Sendeschiff in einem Sturm vor der Küste von Essex. Die vier Besatzungsmitglieder können das Schiff noch rechtzeitig verlassen.
23.03.1980 "Radio 24" nimmt seine Sendungen wieder auf. Aufgrund eines Gerichtsurteils vom 19. März 1980 ist "Radio 24" ein legaler italienischer Sender. Kurz nach 16.00 Uhr ist die Station wieder auf 103,5 MHz zu empfangen.
18.04.1980 Die "Voice of Peace" vor der Küste Israels nimmt neben dem Mittelwellensender auch einen UKW-Sender auf 100 MHz in Betrieb.
April 1980 Als Antwort auf die privaten, noch illegalen, Privatradios, führt "Radio France" eigene Lokalsender ein. Vorerst nehmen die Stationen "Radio Mayenne", "Frequence Nord", "Melun FM" und "Radio 7" den Sendebetrieb auf.
01.05.1980 Das seit 1952 existierende privatwirtschaftliche Fernsehen in Argentinien führt offiziell das Farbfernsehen ein. Anläßlich der Fussball-WM 1978 wurde zum ersten Mal in Farbe gesendet.
23.05.1980 "Mercia-Sound", ein neuer englischer Privatsender, wird in der Region Coventry aktiv.
30.05.1980 Die "TEL-SAT AG" reicht beim Schweizer Bundesrat ein Konzessionsgesuch für einen Satelliten ein. Ab 1984 sollen drei bis vier private schweizerische Fernsehprogramme ausgestrahlt werden.
01.06.1980 Ted Turner beliefert amerikanische Kabelnetze mit seinem "Cable News Network" (CNN). 400 Mitarbeiter produzieren rund um die Uhr ein Informationsprogramm das sich sowohl aus Abonnements-Geldern als auch durch Werbung finanziert. Das Hauptquartier von "CNN" befindet sich in Atlanta. Weitere Studios sind in Washington, New York, Chicago, Los Angeles, San Francisco, Dallas und Miami beheimatet.
Juli 1980 "Radio Packeis", das illegale Sprachrohr der Zürcher Jugendbewegung, sendet regelmäßig und blieb kurzlebig.
19.08.1980 "Radio 24" strahlt seine Programme jetzt in Stereo aus.
20.08.1980 Der Stadtrat von Zürich beschließt die Aufnahme von "Radio 24" ins Netz der Kabelfirma "Rediffusion".
27.08.1980 Sechs Tage lang sendet "Radio DRS" unter dem Titel "Extra" ein Pop-Programm von der "FERA" (Fernseh- und Radio-Ausstellung in Zürich) aus. "DRS Extra" ist rund um die Uhr auf 100,6 MHz (Sender Üetliberg) zu empfangen.
05.09.1980 In der Region Brissago macht sich eine neue Lokalstation mit Sender in Italien bemerkbar. Auf 104,7 MHz sendet "Radio Leonia" vorerst von Freitag bis Sonntag ein mehrheitlich deutschsprachiges Touristenprogramm. Mit einem zweiten Sender wird neben Locarno und Bellinzona auch Lugano auf 95,3 MHz abgedeckt.
15.09.1980 In Wil, St. Gallen, wird das "Lokale Bürgerfernsehen" eröffnet. Jeden Montag von 18.30 bis 19.30 Uhr gestalten die Einwohner von Wil im Rahmen der, bis zum 1. Juli 1982 befristeten, Kabelrundfunkverordnung ein lokales Programm, das über ein Kabelnetz von 5.000 Haushalten empfangen werden kann.
29.09.1980 Der irische Piratensender "Sunshine Radio" eröffnet vom Sands Hotel in Portmarknock aus seine Sendungen. Die nicht legale kommerzielle Station wird von den Behörden vorerst akzeptiert und ist auf 531 kHz sowie auf UKW 100,5 und 101,0 MHz zu hören.
18.10.1980 Die "Deutsche Welle" in Köln erhält ein neues Funkhaus.
24.10.1980 Ein rundes Dutzend Radiopiraten schließen sich in Zürich zur "Free Radio Campaign" zusammen.
Oktober 1980 In den großen australischen Zentren strahlt der "Special Broadcasting Service" (SBS) ein Fernsehprogramm aus, das der unterschiedlichen ethnischen Herkunft der Australier Rechnung trägt. "SBS" zeigt täglich Programme aus der ganzen Welt. Beiträge aus verschiedenen Kulturen und rund 35 Sprachen. Gestartet wurde das Angebot in Sydney und Melbourne, seit 1983 wird es auch in der Hauptstadt Canberra ausgestrahlt.
18.11.1980 Die amerikanische Fernmeldebehörde "FCC" erteilt der "Billy Graham Evangelistic Association" die Genehmigung zur Errichtung einer religiösen Kurzwellenstation auf Hawaii.
25.11.1980 "Radio 24" wird zum zweiten Mal von den italienischen Behörden geschlossen. Noch im März dieses Jahres hatte der Amtsrichter von Chiavenna die Legalität des Senders bestätigt.
27.11.1980 Der Landtag von Rheinland-Pfalz verabschiedet mit den Stimmen von CDU und FDP gegen die Stimmen von der SPD ein Gesetz für ein Kabelprojekt im Raum Ludwigshafen, das die eigenverantwortliche Beteiligung privater Veranstalter vorsieht.
20.12.1980 In Island wird Stereorundfunk eingeführt.
Dezember 1980 "KBS-TV" in Südkorea sendet in Farbe (NTSC-System). Neben dem ersten und zweiten Programm gesellt sich im Februar 1981 ein Schul- und Bildungsproramm dazu.

Ende 1980 sind in China 38 Fernseh-Stationen sowie 246 Relais-Stationen in Betrieb. Außer Tibet, der Inneren Mongolei und Xinjiang können alle Landesteile neben ihren eigenen Programmen die Programme des Zentral-Fernsehens übertragen.
1980 Der Bayerische Rundfunk startet als erste Rundfunkanstalt ein viertes Hörfunkprogramm: "Bayern 4 Klassik".

Die private Rundfunkanstalt "Radio Noticias del Continente" in San José empfindet und empfiehlt sich als "Sprachrohr" der revolutionären und patriotischen Bewegungen in El Salvador, Guatemala, Argentinien, Chile und anderen Staaten, die bewaffnet zum Freiheitskampf rüsten. Jeder Versuch der Regierung von Costa Rica, "Radio Noticias" zum Schweigen zu bringen, wird mit wilden Protesten beantwortet. So waren bisher alle Sendepausen nur von kurzer Dauer.

Seit 1980 befinden sich die Sendeanlagen des christlichen Rundfunksenders "Radio Cultural", mit dem Rufzeichen "TGNA", in Guatemala auf dem Anacoche-Berg nahe der Hauptstadt. Danach wurde mit jeweils 10 kW auf 730, 3.300 und 5.955 kHz gesendet. Auf UKW 100,7 MHz wurde ein eigenständiges 2. Programm verbreitet.

Bei der "National Broadcasting Commission Papua New Guinea" wird eine zweite Sendekette eröffnet. Das kommerzielle Programm wird über UKW ausgestrahlt und deckt das ganze Land ab.
01.01.1981 "ARD" und "ZDF" senden ein gemeinsames Vormittagsprogramm. Es besteht aus Wiederholungen von Sendungen des Vortages. Nachrichten und Presseumschau werden aktuell produziert.
10.01.1981 Aus El Salvador meldet sich "Radio Venceremos". Täglich ist der Sender mit einem einstündigen Programm um 6.00 und 18.00 Uhr auf 7 MHz-Kurzwelle und seit 1982 auch auf UKW zu hören. Das Programm ist bei der Bevölkerung sehr beliebt. "Radio Venceremos" bringt neben der Propaganda für ein neues und freies El Salvador viele Tipps zum Ackerbau und zur Allgemeinbildung.
14.01.1981 Die bundesstaatliche Aufsichtsbehörde für das Rundfunk- und Fernmeldewesen in den USA, die "Federal Communications Commision" (FCC), hebt alle noch bestehenden Beschränkungen auf. Die bisher verbrieften Rechte des Hörers auf Information, öffentliche Unterrichtung und Schutz vor übermäßiger Werbung, werden nicht mehr vorgeschrieben.
16.01.1981 Nach der zweiten Stillegung der Sendeanlagen auf dem italienischen Pizzo Groppera nimmt "Radio 24" seine Sendungen nach einem provisorischen Gerichtsentscheid wieder auf.
Januar 1981 Im Schweizer Werbefernsehen sind neu Kurzspots von sieben Sekunden Dauer zu sehen. Für 3.040 Franken kann ein solcher Spot in der gesamten Schweiz ausgestrahlt werden.
01.03.1981 00.00 Uhr beginnt "Radio DRS" mit dem Nachtprogramm "DRS-Nachtklub", das von nun an von Mitternacht bis 6.00 Uhr auf "DRS 1" und "DRS 2" über die UKW-Netze ausgestrahlt wird. In der ersten Nacht halten die Moderatoren Marion Preuss und Roger Thiriet die Hörer wach. Dank eines modernen Disc-Jockey-Pults sind die Moderatoren in der Lage, ihr Programm alleine zu bewältigen (ohne zusätzlichen Techniker).

Der Generaldirektor der "SRG", Leo Schürmann, setzt die "Richtlinien für Gegendarstellungen an Radio und Fernsehen" in Kraft. Diese Richtlinien sollen als Dienstleistung für das Publikum die Wahrnehmung von Persönlichkeitsrechten erleichtern und ersetzen die "Richtlinien für Berichtigungen" vom 1. Februar 1970. Jedermann, der durch eine Tatsachenbehauptung an Radio oder Fernsehen in seiner Persönlichkeit unmittelbar betroffen ist, hat die Möglichkeit zur Gegendarstellung, falls er nicht schon in der betreffenden Sendung dazu Stellung nehmen konnte.
05.03.1981 Das "Zweite Deutsche Fernsehen" beantragt bei den Ministerpräsidenten der Länder einen zusätzlichen Kanal für ein europäisch profiliertes Programm für die sogenannte "operationelle Phase" eines deutschen Fernsehsatelliten. In diesem Zusammenhang wurde von einer "ZDF"-Arbeitsgruppe das Konzept eines "Europa-Programms" erarbeitet.
29.03.1981 Das Parlament der Pyrenäenrepublik Andorra kündet eine Verstaatlichung der Sender "Radio Andorra" und "Sud Radio" an. Beide Stationen beenden daraufhin ihre Sendungen von Andorra aus. "Sud Radio" gelingt es, einen sechsmonatigen Aufschub zu erlangen und sendet nach kurzer Unterbrechung weiter.
März 1981 Die Basler Jugendbewegung hat ihren eigenen illegalen Sender.
"Radio Valium" ist ein paarmal am Mittwochabend auf 101,1 MHz mit einem chaotischen Programm zu hören.
08.04.1981 Die deutsch-französische Gesellschaft "Eurosatellite" erhält die Genehmigung für den Bau der beiden Fernsehdirektempfangs-Satelliten "TV Sat 1" und "TDF 1". Die Auftragssumme beträgt 520 Millionen DM.
27.04.1981 Das Radio der französischen Schweiz sendet versuchshalber bis zum 10. Mai ein drittes Programm auf 94,2 MHz rund um die Uhr mit dem Namen "Egal 3". Es geht vorab darum, dass die Programmgestalter die nötigen Erfahrungen sammeln und die Reaktionen der Hörer ausgewertet werden können.
29.04.1981 In Chile meldet sich die Stimme des Volkswiderstands "Radio Liberación" zum ersten Mal. Eine Gruppe von Oppositionellen besetzen den staatlichen Sender "Radio Portales" und verlesen ihre Botschaft.
April 1981 Die sechs Sender für "Radio Verte Fessenheim", dem Alternativsender im Dreiländereck Frankreich, Schweiz und Deutschland, werden, unterdessen von den französischen Behörden toleriert, in "Radio Dreyeckland" umbenannt. Es entstehen regionale Sendegruppen, die unabhängig voneinander eigene Programme produzieren und ausstrahlen.
01.05.1981 Der koreanische Rundfunk "Korean Broadcasting Service" (KBS) beginnt mit deutschsprachigen Sendungen für Hörer in Europa. Bereits seit 1953 unterhält "KBS" einen Rundfunkdienst in Fremdsprachen.
03.05.1981 Die Hauptausgabe der Tagesschau des Schweizer Fernsehens wird durch drei vermummte Gestalten gestört, indem sie ein Transparent mit der Aufschrift "Freedom and Sunshine for Giorgio Bellini" (eine der Zürcher Jugendbewegung nahestehenden Figur) vor den Nachrichtensprecher Leon Huber halten. Die drei Eindringlinge konnten unerkannt verschwinden.
19.05.1981 Es gibt 2.000.000 Fernsehzuschauer in der Schweiz.
20.05.1981 Der Bundesrat der Schweiz erklärt die Absicht, die Kabelrundfunkverordnung aus dem Jahre 1977, die bis zum folgenden 30. Juni befristet ist, um ein Jahr zu verlängern. Grundsätzlich bleibt es beim Geltungsbereich der "Verbreitung eigener lokaler Radio- und Fernsehprogramme über konzessionierte Gemeinschaftsantennen-Anlagen zu Versuchszwecken". Verboten bleibt die drahtlose Verbreitung von Radio- und Fernsehprogrammen sowie die Reklame.
24.06.1981 Das unter Honduras Flagge fahrende Schiff "Odelia" beginnt vor Tel Aviv mit der Ausstrahlung eines Farbfernsehprogramms. Im April fanden erste Tests von "Odelia TV" auf Kanal 58 statt. Dieser Kanal wurde bald vom staatlichen israelischen Fernsehen belegt. Der Besitzer der Station, Paul Greenwald, wird unter Druck der israelischen Behörden noch im gleichen Jahr gezwungen, den Betrieb einzustellen.
29.06.1981 In Wil, im Kanton St.Gallen, geht ein neunmonatiger Lokalfernsehversuch zu Ende. Im Wiler Versuch, bürgernahes Lokalfernsehen zu verwirklichen, haben insgesamt 115 Personen am Programm mitgearbeitet.
30.06.1981 Die ARD strahlt die erste Folge der aus den USA importierten Serie "Dallas" aus.

Der polnische Rundfunk mit deutschsprachigen Sendungen nennt sich jetzt "Radio Polonia".
22.07.1981 Radio Luxemburg eröffnet das erweiterte Studio in Düsseldorf. Studioleiter ist Max Schauzer. Er moderiert aus Düsseldorf u.a. seine Sendungen "Max Mix" und "Die blaue Stunde". Weiterhin kommen aus Düsseldorf die Sendungen "Die großen Acht" mit Viktor Worms und "Mister Morning" mit Thomas Gottschalk.
26.07.1981 Als kurzlebigster Piratensender geht die niederländische Station "Radio Paradijs" in die Rundfunkgeschichte ein. Nach Testsendungen vom 24. bis 26. Juli auf 1.107 kHz wird der 10-kW-Mittelwellensender aus technischen Gründen abgeschaltet. Am 1. August 1981 wird unerwartet das Sendeschiff von der niederländischen Marine beschlagnahmt und nach Amsterdam geschleppt. Durch langwierige Gerichtsverhandlungen gelingt es den Besitzern, das Schiff wieder frei zu bekommen, allerdings ohne die teuren Sendeanlagen.
29.07.1981 Großbritannien erlebt mit der Übertragung der Hochzeit des britischen Thronfolgers Prinz Charles und Lady Diana Spencer das größte Fernsehspektakel in der Geschichte dieses Mediums. Rund 100 elektronische Kameras werden von der "BBC" und der kommerziellen Station "ITV" aufgeboten um die 58 Millionen Landsleute über das Ereignis des Jahres auf dem laufenden zu halten.
01.08.1981 "Music Television" (MTV) startet in den USA mit einem 24stündigen Popmusik-TV-Programm, das über Kabelnetze verbreitet wird. Dieser Pay-TV-Kanal, eine Abteilung des "Warner"-Medienkonzerns, setzt die neue Kunst- und Kommerzform Videoklip ein: Angesagt von Vee-Jays (ein Jargon-Kürzel für Video-Discjockeys), mit Nachrichten aus der Musikszene, Live-Konzerten von Rockbands sowie Werbung, aus der sich der neue audiovisuelle Popmusikkanal finanzieren soll. Aus "Music Television", einer Idee des erst 25jährigen Bob Pittmann, nicht nur ein neues Medium geworden, sondern auch ein soziokulturelles Phänomen. Im Sommer 1984 wurden die übertragenen Musikvideosendungen bereits in mehr als 22 Millionen amerikanischen Kabelfernsehhaushaltungen gesehen.
04.09.1981 "33. Internationale Funkausstellung Berlin" vom 04.09. - 13.09.1981.
05.09.1981 Anläßlich des Unspunnenfestes im Berner Oberland strahlt "Radio DRS" ein zweitägiges Lokal-Programm für die Region Unspunnen auf 88,8 MHz aus.
06.09.1981 Das "ZDF" beginnt während der Internationalen Funkaustellung mit der Ausstrahlung von Sendungen in Stereoton. Zunächst sind nur 29 von 90 Grundnetzsender in der Lage, den Stereo-Fernsehton auszustrahlen.
07.09.1981 Die erste kommerzielle britische Radiostation "Centre Radio" beginnt in Leichester mit dem Sendebetrieb.
10.09.1981 Der chilenische Volkswiderstandssender "Radio Liberación" nimmt den regelmäßigen Sendebetrieb auf. Der Sender benutzt dazu die Hörfrequenz des staatlichen Fernsehens, um eine große Hörerzahl zu erreichen.
12.09.1981

Quelle: [58] Kai Posmik
DDR-Staatschef Erich Honecker nimmt in Mexiko das Mobiltelefonnetz "URTES" (UHF/VHF-Radiotelefoniesystem) in Betrieb. Entwickelt und gebaut wurde dieses vom "VEB Funkwerk Köpenick" unter Leitung des Konstrukteurs Gottfried Schuppang. Die Mobiltelefone (Handys) hatten ein Gewicht von 11 kg und die Maße von 25 x 26 x 29 cm. Der Begriff "Handy" wurde erst später eingeführt, es gab jedoch ein funktionstüchtiges mobiles Netz und ein geeignetes Telefon dazu, heute als "Handy" bezeichnet.

Zu diesem Zeitpunkt hatten "Motorola" und zwei europäische Firmen lediglich mit Kleinstfunknetzen experimentiert und nur erste Lösungen auf dem Markt.

In Deutschland wurden diese Geräte noch kurz nach der Wende in der DDR, in Berlin, eingesetzt, als Geschäftskunden nicht genügend Telefonleitungen zur Verfügung standen.
Dieses Funktelefonienetz soll in Mexiko Ende 2011 immer noch funktioniert haben.

18.09.1981 Vom Autonomen Jugendzentrum Zürich (AJZ) aus beginnt das erste öffentliche aber illegale Schweizer Lokalradio "LORA" mit seinen Sendungen auf UKW. Mehrere Tage war "LORA" zu verschiedenen Zeiten aktiv. Es stellt schließlich die Sendungen freiwillig ein. Die Behörden greifen nicht ein, wohl aber werden die Wortbeiträge von einem "PTT"-Störsender bis zur Unverständlichkeit gestört.
25.09.1981 Der Elsässer Alternativsender "Radio Dreyeckland", mit Studio in Mulhouse und Antenne auf dem Ballon d’Alsace, strahlt unter dem Titel "Antenne Basel", das erste, in Basel produzierte Nachrichtenmagazin aus. Später gestaltet die Basler Gruppe auch literarische und musikalische Sendungen.
01.10.1981 Das Schweizer Fernsehen und eine Gruppe von zehn Zeitungsverlegern starten gemeinsam eine sogenannte TV-Zeitung genannt "Teletext". Künftig werden 64 Seiten aktuelle Informationen und Tipps angeboten, vorausgesetzt, man hat ein entsprechend ausgerüstetes Fernsehgerät.
26.10.1981 Einführung des Lokalradios in Österreich. Jedes der neun "ORF"-Landesstudios sendet seither im Tagesdurchschnitt neun Stunden Programme für den eigenen Sendebereich.
04.11.1981 In der Westschweiz wird das Radio-Nachtprogramm eingeführt. "Radio Suisse Romande" strahlt von 24.00 bis 6.00 Uhr ein vorwiegend musikalisches Nachtprogramm auf UKW über die beiden Sendernetze aus, die am Tag das erste und zweite Programm verbreiten.
09.11.1981 In Frankreich werden private Lokalradios durch ein neues Mediengesetz offiziell zugelassen. Das Gesetz lässt viele Fragen offen, die auch durch die Ausführungsbestimmungen vom 21. Januar 1982 nur teilweise geklärt werden. Zuständig für die Erteilung der Konzessionen ist die "Haute Autorité de la Communication Audiovisuelle". Werbung ist anfänglich verboten, wird aber 1984 erlaubt. Der Senderadius darf höchstens 30 Kilometer betragen und die Sendeleistung ist auf 500 W begrenzt.
November 1981 "Sud Radio" muss seine komerziellen Sendungen von Andorra aus einstellen. Die Station meldet sich kurze Zeit später von Toulouse aus auf der neuen Frequenz 1.161 kHz als Lokalsender.
11.12.1981 Das norwegische Parlament verabschiedet ein Gesetz, das privaten Veranstaltern die Inbetriebnahme von Lokalsendern erlaubt.
13.12.1981 Über Polen wird um Mitternacht der Ausnahmezustand verhängt. Gleichzeitig werden die Auslandsendungen des polnischen Rundfunks eingestellt.
22.12.1981 Ohne Vorankündigung nimmt "Radio Polonia", der polnische Auslandsdienst, sein mehrsprachiges Programm nach der Verhängung des Ausnahmezustandes unter neuer Leitung wieder auf.
31.12.1981 Am Silvesterabend eröffnet die "South African Broadcasting Corporation" einen neuen Fernsehkanal, der das zweite und dritte Programm von "SABC-TV" überträgt. Das zweite Programm bringt Sendungen in den Nguni-Sprachen Zulu und Xhosa und das dritte Programm nimmt sich den Sotho-Sprachen Süd-Sotho, Nord-Sotho und Tswana an.
Dezember 1981 In Warschau nimmt "Radio Solidarität" illegal den Sendebetrieb auf. Jeweils für wenige Minuten kann die Station auf UKW ungestört empfangen werden. Die sporadischen Programme beinhalten Aufrufe und Informationen der verbotenen Gewerkschaft gleichen Namens.

Die polnischen Dienste der "BBC", der "Voice of America" und von "Radio Free Europe" konnten nicht mehr störungsfrei empfangen werden. Laut der "BBC" in London hat die UdSSR die Störsender in Betrieb genommen.
1981 Einführung von Videotext, Satelliten-Direkt-Empfang und Stereo-Ton im Fernsehen.

"KBS-TV" in Südkorea sendet ein Schul- und Bildungsproramm.
01.01.1982 Ein fast sechsstündiges Europaprogramm in den Sprachen Flämisch, Englisch, Spanisch und Portugiesisch nimmt der Sender "BRT-Brüssel" auf. In der Zeit von 18.00 bis 23:45 Uhr wird auf Mittelwelle 1.512 kHz und auf zwei Kurzwellen gesendet.

Auf 102,2 MHz meldet sich "Radio One" aus dem Elsass (Testsendungen seit Sommer 1981). Basler Popmusik-Liebhaber betreiben diesen halblegalen Stereo-Sender mit Studio in Hegenheim. Mit französischer Unterstützung werden die sporadischen Sendungen zu einem Vollprogramm ausgebaut. Im Februar 1983 wird das Studio ins Jugend- und Kulturhaus von St-Louis verlegt.

Die Regionalisierung der Tagesschau des Schweizer Fernsehens ist verwirklicht. Seit ihrem Bestehen (1. Sendung am 29. August 1953) wurde die Tagesschau für alle drei Regionen in Zürich gestaltet und unterstand der Generaldirektion. Nun sind die Redaktionen ins Fernsehen der Regionen eingegliedert, während eine Aktualitäten-Koordinationszentrale die nationale Integrationsfunktion der Fernsehnachrichten gewährleistet. Die Tagesschau des Westschweizer Fernsehens wird in Genf produziert, die italienischsprachige Tagesschau bleibt vorläufig in Zürich.
13.02.1982 Über einen 100 kW starken Kurzwellensender von "Harris" und eine nach Nordosten gerichtete Antenne mit Standort New Orleans beginnt Joseph Costello mit seiner Station "WRNO-Worldwide" Popmusik-Programme in Richtung Kanada, Skandinavien, West- und Mitteleuropa und für den Mittelmeerraum auszustrahlen. Joseph Costello ist Eigentümer der "Gulf South Broadcasters", eines Unternehmens das im Gebiet von New Orleans zwei Mittelwellen- und drei UKW-Stationen und mehrere Kinos betreibt. Am 18. November 1980 erhielt Costello von der "Federal Communication Commission" (FCC) eine Lizenz zur Errichtung einer privaten Kurzwellenstation in den USA. "WRNO-Worldwide" erweist sich bald als Fiasko. Der Sender ist zu schwach für die überfüllten Kurzwellenbänder. Auch die Hoffnungen auf Buchung multinationaler Werbung haben sich nicht erfüllt. Das Musikprogramm schrumpft immer mehr zusammen, weil die beste Sendezeit an religiöse Gruppen vermietet wird.
18.02.1982 In der Nähe von Zürich wird der erste direkte Satellitenempfang in der Schweiz vorgeführt. Mit einer mobilen 2 m-Parabolantenne von "Hirschmann" wird das sowjetische Fernsehprogramm, das für Auslandsrussen in Kuba und Botschaftsangehörige via Satellit verbreitet wird, aufgefangen.
24.02.1982 Das dritte Programm von "Radio Suisse Romande" wird unter der Bezeichnung "Couleur 3" im 24-Stunden-Betrieb eingeführt. Es richtet sich mit Informationen und moderner Unterhaltungsmusik vor allem an die jüngere Generation. Am 17. Februar 1982 hatte der Bundesrat der "SRG" die Bewilligung für die versuchsweise Ausstrahlung eines dritten Radioprogramms in der Westschweiz für die Dauer von drei Jahren erteilt. "Couleur 3" ist vorerst über den Sender "La Dôle" auf 100,7 MHz und über den Sender "Savièse" auf 1.485 kHz zu empfangen.
28.02.1982 Das deutsche Fernsehen strahlt zum ersten Mal ein dreidimensionales Programm aus. Die vom "NDR" produzierte Einführungssendung "Wenn die Bilder plastisch werden" wird am 7. März fortgesetzt.
01.03.1982 Die britische Firma "Satellite Television" (PLC = Public Limited Company) beginnt mit Testsendungen über den Orbital Test Satellite 2 "OTS". Dieser europäische Fernmeldesatellit wurde 1978 auf eine stationäre Bahn geschossen und bis vor kurzem für Testzwecke verwendet. Der Satellit sendet im 11-Gigahertz-Bereich und kann nur mit einer Parabolantenne von drei Metern Durchmesser empfangen werden. Das codierte Unterhaltungsprogramm wird in Norwegen, Finnland und Malta empfangen, entschlüsselt und in die Kabelnetze eingespeist.
Initiant und Direktor von "Satellite-TV" ist der Filmproduzent Brian Haynes.
26.04.1982 Das offizielle Programm von "Satellite-TV" beginnt und bietet den rund 200.000 Kabelfernsehzuschauern täglich von 20.00 bis 22.00 Uhr eine bunte Auswahl von Film-, Sport-, und Musikbeiträgen, unterbrochen von internationaler Werbung. Initiant und Direktor von "Satellite-TV" ist der Filmproduzent Brian Haynes.
30.04.1982 "Teleclub" heißt ein spezieller Programmdienst der Zürcher Firma "Rediffusion". Den Abonnenten von "Teleclub" bietet man gegen eine monatliche Gebühr von 29 Franken und eine einmalige Anschlußgebühr von 90 Franken zwanzig Spielfilme im Monat an. Voraussetzung ist, dass das Fernsehgerät am Kabelnetz der "Rediffusion" angeschlossen ist.
06.05.1982 In Belgien werden lokale Privatsender anerkannt.
09.05.1982 "Radio 24" nimmt zum dritten Mal die Sendetätigkeit auf, nachdem auch der zweite Schließungsbefehl aufgehoben wurde.
24.05.1982 Nach fünfjähriger Sendepause beginnt "Radiobras", der brasilianische Auslandsdienst, wieder mit der Ausstrahlung der deutschsprachigen Programme.

Vom 24. Mai bis 28. November verbreitet die "Europäische Rundfunkunion" mit 30 Mitgliedern und Sitz in Genf unter dem Markenzeichen "Eurikon" über den Satelliten "OTS 2" ein Testprogramm. Beiträge kommen aus London, Rom, Wien, Hilversum und München. Der Versuch findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Mai 1982 Das, ursprünglich, dreijährige Versuchsprogramm (ab 09. Mai 1979) von "Kurpfalz-Radio" wird unbefristet weitergeführt.
01.06.1982 Beim Radio der italienischen Schweiz wird das Nachtprogramm eingeführt. "Radionotte" ist von Mitternacht bis 6.00 Uhr zu hören.

"Trans World Radio Monaco" nimmt den neuen 500-kW-Kurzwellensender offiziell in Betrieb.
07.06.1982 Der Bundesrat der Schweiz beschließt die Verordnung über lokale Rundfunkversuche welche die, bis Ende Juni 1982 befristete, Kabelrundfunk-Verordnung ablöst. Die neuen Bestimmungen treten ab dem 1. Juli 1982 in Kraft und ermöglichen, während einer Versuchsphase von fünf Jahren, lokalen Radiostationen die drahtlose Verbreitung von Programmen in einem Maximalbereich von 20 Kilometern Durchmesser. Für diese Lokalradios ist eine beschränkte Werbung erlaubt. Die entsprechenden Konzessionsgesuche müssen bis zum 30. September 1982 eingereicht werden. Ebenfalls zugelassen sind Fernsehübertragungen in örtlichen Kabelnetzen, allerdings ohne Werbung.
30.06.1982 "Radio DRS" setzt das Autoradio-Informationssystem "ARI" ein. Autoradios, die mit einem Decoder ausgerüstet sind, schalten automatisch vor jeder Verkehrsinformation ein.
01.07.1982 Das "Närradio" (Lokalradio) ist nun endgültig ein fester Bestandteil des schwedischen Rundfunksystems. Dies beschloss der Schwedische Reichstag im Juni mit 155 gegen 154 Stimmen.
02.07.1982 Im Zürcher Volkshaus findet die Gründung des "Radio 24-Clubs" statt. Roger Schawinski strebt eine breite Hörer-Trägerschaft an, um sicher eine Lokalradio-Bewilligung zu erhalten.
03.07.1982 Im Walliser Fremdenverkehrsort Leukerbad nimmt der "Schwarze Punkt", als erster Lokalfernsehsender auf der Basis der neuen Rundfunkverordung, den Betrieb auf. Ein Jahr lang sollen die Abonnenten, am Startwochenende rund 2.300, täglich ihr "Fernsehen Leukerbad" erhalten.
15.07.1982 In der Region Zürich (außer der Stadt Zürich) kann das englischsprachige Satellitenprogramm der britischen "Satellite Television" empfangen werden. Die Kabelfirma "Rediffusion" übernimmt das Programm vom Orbital Test Satellite und speist es in ihr Kabelnetz ein.
15.08.1982 "Radio Belsace" nennt sich ein christlicher Sender, der von Frankreich aus die Region Basel und Baden, Elsass mit religiösen Musik- und Wortprogrammen versorgt. Gesendet wird auf 104,1 MHz in Französisch und Deutsch.
26.08.1982 Auch die Stadt-Zürcher kommen jetzt in den Genuss des englischen "Satellite TV".
31.08.1982 In den USA sind 9.160 lizensierte Mittelwellen- und UKW-Stationen im Äther.
01.09.1982 Auf der 54. Internationalen Fernseh-, Radio-, und HIFI-Ausstellung FERA in Zürich vom 1. - 6. September 1982 ist das Westschweizer Radio mit "Couleur 3" zu Gast, und strahlt sein Programm zusätzlich über den FERA-Sender auf dem Üetliberg (102,7 MHz) aus, so dass es im Raum Zürich zu empfangen ist.
02.09.1982 Auf Weisung der maltesischen Regierung wird die Stromversorgung für die Sendeanlagen der "Deutschen Welle" (Relaisstation) unterbrochen. Am Tag zuvor trat auf Malta ein Gesetz in Kraft, das den Betrieb ausländischer Sender untersagt. Die Relaisstation umfasst einen 600-kW-Mittelwellensender sowie drei 250-kW-Kurzwellensender.
30.09.1982 258 Gesuche betreffend Lokalradio- und Lokalfernseh-Konzession sind beim Schweizer Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement (EVED) eingegangen. An der Spitze der Gesuchsteller ist die Agglomeration Zürich mit 34 Gesuchen.
September 1982 Nachdem die Regierung in Norwegen die ersten 300 Sendelizenzen an private Träger vergeben hat, meldet sich in Oslo die Frauenstation "RadiOrakel". Rund 30 Gruppen erhalten in Oslo eine Sendebewilligung. Auf drei Frequenzen wird nach einem Schema die Sendezeit genau aufgeteilt. Dank Spenden und Mitgliederbeiträgen können sich diese Lokalsender über Wasser halten.
01.10.1982 Die Radio- und Fernsehkonzessionsgebühr in der Schweiz wird für 2 Monate von 34.50 auf 43.50 Franken erhöht.
26.10.1982 Im Rahmen der Schweizer Truppenübung "Feuervogel", Abteilung Presse und Funkspruch (APF - ein Organ des Bundesrates), strahlt "Radio DRS" von Mitternacht bis 5.45 Uhr ein nationales Programm aus. Zum Einsatz kommen neben dem Mittelwellensender Sarnen auf 1.566 kHz sämtliche UKW-DRS-1-Sender. Das Programm besteht aus deutsch-, französisch-, und italienischsprachigen Nachrichten und Musik.
01.11.1982 Ein Fernsehsender in Nuuk (Grönland) versorgt erstmals die Inselbewohner mit einem offiziellen Fernsehprogramm. Bis dahin konnten die 51.500 Einwohner Grönlands nur über geschlossene Kabelnetze die Programme des dänischen Fernsehens mit rund vier Wochen Verspätung sehen. Das haupsächliche Prinzip der Programmverteilung bleibt die Verkabelung, die Ende der sechziger Jahre durch private Kabel-TV-Vereinigungen eingeführt wurde.
02.11.1982 Englands zweiter privater Fersehkanal "C4" startet. Jetzt verfügt Großbritannien über zwei reklamefreie und zwei kommerzielle TV-Programme. "Channel 4" will ein Kontrastprogramm zum kommerziellen Hauptsender "Independent TV" (ITV) anbieten. Die Finanzierung erfolgt durch die 15 regionalen "ITV"-Gesellschaften. Da der neue Sender kein einziges Programm selbst produziert, wird das meiste Geld für die Programmbeschaffung verwendet. Die Aufträge für Sendungen gehen vor allem an die 15 "ITV"-Gesellschaften sowie an private Produktionsfirmen. Die, für das langfristige Überleben, notwendigen 7 % Zuschauer erreicht der Sender bereits 1984. "BBC 2", das Kontrastprogram der staatlichen Sendeanstalt, brauchte hiefür ganze sieben Jahre.
22.11.1982 In der Zeit vom 22. - 28. November führt die "ARD" das fünfte Versuchsprogramm im Rahmen des europäischen Gemeinschaftsfernsehens durch. Das Versuchsprogramm "Eurikon" wird von den 15 Mitgliedsorganisationen der "Europäischen Rundfunkunion" (EBU) gemeinsam getragen. Das Programm, das von den Fernsehzuschauern nicht empfangen werden kann, wird über den Orbital Test Satelliten eine Woche lang täglich zwischen 19.15 und 24.00 Uhr ausgestrahlt.
02.12.1982 Die Relaisstation der "Deutschen Welle" auf Malta wird nach umfangreichen Zugeständnissen der deutschen Regierung wieder in Betrieb genommen.
07.12.1982 Nach dem Staatsstreich in Surinam schließt die Militärregierung alle fünf Privatsender. Die Sationen "Radika" und "ABC" werden niedergebrannt. Die anderen geschlossenen Stationen sind: "Radio Paramaribo", "Radio Apintie" und "Radio Rani". Einzige Station in Surinam ist somit der Staatssender "SRS" (Stichting Radio Omroep Suriname) auf 725 kHz, der unter militärische Kontrolle gestellt wurde.
17.12.1982 Mit Sendestandort Saipan (Hauptinsel der Marianen) beginnt die amerikanische Kurzwellenstation "KYOI" in Richtung Japan Rock- und Popmusik auszustrahlen. Der Direktor, Lawrence S. Burger, sieht hier eine lohnende Marktlücke. Träger der Station ist die "Mariana Communications". Die Sendeanlagen von "KYOI" stehen bei Agingan Point, 2.500 Kilometer südlich von Tokio. Der neue 100-kW-Sender stammt von "Continental Electronics" aus Texas. Die Station beschäftigt nur sieben Personen auf Saipan. Der automatische Sendebetrieb ist computergesteuert. Die Programme kommen von Band, das einmal pro Woche von Los Angeles eingeflogen wird, wo es die Musikgesellschaft "Drake-Chenault" produziert.
21.12.1982 Durch einen Blitzeinschlag in die Sendeanlagen auf dem Pizzo Groppero verstummt "Radio 24" für fünf Tage. Der "Bayerische Rundfunk" stellt, auf Anfrage hin, Ersatzteile zur Verfügung.
Dezember 1982 Die bundesdeutschen Alternativsender gründen die "Assoziation freier Radios".

Die amerikanische Fernsehserie "Superman", die zurzeit in Malaysia läuft, hat tragische Folgen. Vier Kinder sind in den vergangenen Wochen, in dem Irrglauben sie könnten wie Phantomhelden im Film fliegen, in den Tod gesprungen und mehr als ein Dutzend Kinder brachen sich Beine, Arme und Rippen. Die tödlich verletzten Kinder waren noch keine fünf Jahre alt.
1982 Die Republik Kamerun übernimmt das, in Deutschland entwickelte, PAL-Farbfernsehsystem. Mit der Einrichtung der technischen Anlagen sind "Siemens" und "Thomson CSF" beauftragt worden.

Die amerikanische Fernmeldebehörde "FCC" hat grundsätzlich die Einführung von Stereofonie-Sendungen über Mittelwellen-Stationen freigegeben. Die Entscheidung war mehrere Jahre, in denen es eine Reihe von Auswertungsversuchen gegeben hatte, überfällig. Ziel der Maßnahme ist es, die Mittelwellensender, die seit langem Hörer an die konkurrierenden UKW-Stationen verlieren, wieder wettbewerbsfähiger zu machen.

Ab 1982 ist "Radio Venceremos" aus El Salvador. auch auf UKW zu hören. Das Programm ist bei der Bevölkerung sehr beliebt. Es bringt neben der Propaganda für ein neues und freies El Salvador viele Tipps zum Ackerbau und zur Allgemeinbildung.
01.01.1983 Die nationale Rundfunkgesellschaft "SABC" der Republik Südafrika hat für die, dort lebenden, Inder einen eigenen Programmdienst eingerichtet. "Radio Lotus" nennt sich der kommerzielle Sender.
17.01.1983 Fernsehen zum Frühstück bringt die "BBC" unter dem Titel "Breakfast Time". Von 6.30 bis 9.00 Uhr werden wochentags Informationen, Wetterberichte und Dienstleistungen geboten.
18.01.1983 "Radio Mediterran" (Malta) beginnt mit einem internationalen Service in englischer, arabischer und französischer Sprache auf Mittelwelle 1.557 kHz und Kurzwelle im 49-m-Band. Erste kurzlebige Sendungen dieser Art gehen ins Jahr 1978 zurück.
Januar 1983 Einen eigenen Rundfunksender, "Radio Union", hat die Journalistengewerkschaft Ecuadors eröffnet.

Aus der Demokratischen Volksrepublik Korea meldet sich "Radio Pyöngyang" mit einem deutschsprachigen Programm.
01.02.1983 Mit "Good morning Britain" erhalten die Engländer ein zweites Frühstücksfernsehen. Die kommerziellen Fernsehunternehmen haben sich in der neuen Gesellschaft "TV-AM" zusammengeschlossen und bringen täglich von 6.00 Uhr bis 9.00 Uhr ein Informationsmagazin ähnlich dem des "BBC"-Programms "Breakfast Time".
26.02.1983 Im Kurzwellenzentrum in der Nähe von Ankara nimmt die Stimme der Türkei zwei 500-kW-Sender in Betrieb.
15.03.1983 Auf Kurzwelle meldet sich "Radio Truth", ein neuer südafrikanischer Untergrundsender, der die Bevölkerung Zimbabwes zum Widerstand aufruft.
16.03.1983 "Sud Radio" sendet wieder von Andorra aus auf der der alten Frequenz 819 kHz. Der Sender in Toulouse ist noch aktiv.
18.03.1983 Die "South African Broadcasting Corporation" eröffnet die Station "Radio Ndebelde".
21.03.1983 Der Auslandsdienst von "Radiobras" (Brasilien) sendet jetzt auch in französischer Sprache.
31.03.1983 Die kommerzielle Station "Swazi Radio" in Swaziland reduziert den Sendebetrieb drastisch. Das Programm ist nur noch am Wochenende und nur für wenige Stunden zu hören.

Unter der Bezeichnung "Radio X-tra" startet die "Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft" in Genf versuchsweise ein englischsprachiges Radioprogramm für die in diesem Raum stark vertretene internationale Gemeinschaft. Produziert werden die Sendungen, mit Hauptakzent auf Information, vom "Schweizer Radio International" unter Mitwirkung des Westschweizer Radios. Das Programm wird über den Sender "Chouilly" auf 90,8 MHz ausgestrahlt.
März 1983 Das dänische Kulturministerium gibt grünes Licht für private Lokalsender. Im Sommer 1984 existieren bereits 39 nichtkommerzielle Lokalradios im ganzen Land.
01.04.1983 "Radio Moskau" führt ein französischsprachiges Programm ein.
03.04.1983 Die "Belgische Radio en Televisie" (BRT) eröffnet einen neuen flämischen Programmdienst für die jüngeren Hörer. "Studio Brüssel" sendet von Montag bis Freitag auf Mittelwelle 1.512 kHz und über einen 50-kW-UKW-Sender auf 102,8 MHz.
05.04.1983 Auf dem Schweizer Markt wird die Compact Disc (CD) offiziell eingeführt. Sie wird in nächster Zukunft die, von Emil Berliner 1887 erfundene, Schallplatte verdrängen.
17.04.1983 Nach Meinung des Schweizer Bundesrates ist "Sound Radio" (ex. "Radio 24") illegal. Es erging der Erlass, dass dieser Sender nicht mehr von privaten oder öffentlichen Kabelnetzen in der Schweiz verbreitet werden darf.
18.04.1983 Der "Walt-Disney"-Konzern startet mit seinem eigenen, gebührenpflichtigen Pay-TV-Dienst. Der "Disney-Channel", der rund 40 Millionen Dollar kostet, will täglich 16 Stunden lang im amerikanischen Kabelfernsehen mit alten und neuen Programmen präsent sein. Ein Großteil dieser Sendungen wird im erst kürzlich eröffneten Epcot Center bei Orlando, Florida, hergestellt werden. Damit der "Disney-Kanal", der auch Erwachsene ansprechen möchte, zum Erfolg wird, muss er mindestens vier Millionen Abonnenten haben.
April 1983 Unter dem Motto "Kann Senden Sünde sein" treffen sich in Erlangen die freien Radios in Deutschland. Ein freier Rundfunkrat wird aus der Taufe gehoben. Der Rat, dem unter anderen Robert Jungk, Günter Wallraf und Henning Venske angehören, soll den Ätherpiraten Rechtshilfe geben und für die Öffentlichkeitsarbeit sorgen.

Aus dem Elsass meldet sich "Radio Italia" auf 103 MHz. Der starke Sender ist weit über den geduldeten Radius von 30 Kilometern hinaus mit italienischem Programm zu empfangen.
01.05.1983 Der "Österreichische Rundfunk" (ORF) nimmt neue Sender und Antennen im Kurzwellenzentrum Moosbrunn in Betrieb. Neben einem 500-kW-Sender ist auch eine Drehstandantenne dazugekommen.
03.05.1983 In Madrid verbreitet der private TV-Sender "Antenna Libertad" ein einmaliges Fernsehprogramm von 15 Minuten Länge. Privatfernsehen ist in Spanien noch nicht zugelassen.
17.05.1983 Auf Vorschlag der Generaldirektion hat der Verwaltungsrat von "Radio-Télévision Luxembourg" (RTL) beschlossen, dass "RTL" im Januar 1984 mit einem deutschsprachigen Fernsehprogramm startet. In der Anfangsphase wird dieses Programm jedoch nur regional zu empfangen sein.
18.05.1983 In Irland werden die illegalen Werbesender "Radio Nova" und "Radio Sunshine" von den Behörden geschlossen.
25.05.1983 Der "Verband der Schweizerischen Lokalradio-Stationen" (VSLR) wird in Zürich gegründet. Vorläufiger Geschäftssitz ist Basel.
26.05.1983 In Basel wird der "Förderverein Satelliten-Rundfunk und andere Kommunikationssysteme" gegründet.
28.05.1983 "Radio Kairo" nimmt das Programm in persischer Sprache nach vierjähriger Unterbrechung wieder auf.
02.06.1983 Der größte spanische Zeitungskonzern, "El País", eröffnet in Madrid die erste Privatstation auf UKW. Dieser Sender ist der Vorreiter für 220 private Lokalstationen, die in Kürze zu senden beginnen werden. An die 6.000 Bewerber hatten sich gemeldet, als die spanische Regierung vor Jahresfrist überraschend die Lizenzvergabe ankündigte.
05.06.1983 In Brasilien nimmt das fünfte private Fernsehnetz "Rede Manchete" den Betrieb auf. Hinter diesem kommerziellen Unternehmen steht der Multimedia-Konzern "Bloch Editores". Beabsichtigt wird nicht etwa ein Kontrastprogramm zu den anderen vier privaten Fernsehnetzen des Landes, nämlich "TV Globo", "Bandeirantes", "Record" und "TV-Silvio Santes". In erster Linie sind es kommerzielle Überlegungen (400 Millionen Dollar Werbeeinnahmen, wovon zwei Drittel der größten privaten Fernsehanstalt, "Globo", zufließen), die das Familienunternehmen "Bloch Editores" bewogen, ins TV-Geschäft einzusteigen.
07.06.1983 Für 15 Minuten ist der Peripheriesender "Europe No 1" "off the air". Betroffen von dieser Störung ist die Ausstrahlung eines Interviews mit dem französischen Postminister Louis Mexandeau. Ein anonymer Anrufer meldet sich bei der Station und erklärt sich verantwortlich für den Senderausfall.
13.06.1983 "Motorola" bringt das erste "Handy" auf den Markt, nachdem bereits seit dem 12.9 1981 ein voll funktionstüchtiges Mobiltelefonnetz in Mexiko in Betrieb war, einschließlich Mobiltelefonen (Handys). (siehe dort)
18.06.1983 In Cape Canaveral startet die US-Raumfähre Challenger. An Bord ist erstmals ein bundesdeutscher Satellit.
20.06.1983 Die Entscheidungen über die Versuchsphase mit Lokalrundfunk in der Schweiz sind gefallen: Der Bundesrat hat 36 Projekte für lokales Radio und sieben Lokalfernsehprojekte bewilligt. Die fünfjährige Versuchsbewilligung tritt am 1. November 1983 in Kraft. Gleichzeitig erteilt der Bundesrat der "SRG" die Erlaubnis, ab 1. November 1983 ein drittes Programm des "Radios der deutschen und rätoromanischen Schweiz" versuchsweise für drei Jahre zu produzieren und auszustrahlen. Damit ist die, seit langem angestrebte, klare Typisierung der drei Radioprogramme, besonders auch in musikalischer Hinsicht, realisierbar geworden.
22.06.1983 Der neue Missionssender "KNLS" mit Standort in Alaska beginnt mit Testsendungen im 16 m-Band. Geplant sind religiöse Programme in russischer und ukrainischer Sprache. Hinter diesem Projekt steht die "World Christian Broadcasting Corporation".
30.06.1983 "Radio X-tra", der englischsprachige "SRG"-Sender in Genf, stellt nach dreimonatigem Versuchsprogramm den Betrieb ein.
Juni 1983 Auf den privaten französischen Lokalsender "Thollon" wird ein Brandanschlag verübt. Der Sender, der im ganzen Genfer Seegebiet gehört werden kann, erlitt einen Schaden von rund 60.000 Franken. Eine anonyme Gruppe übernimmt die Verantwortung für den Anschlag und weist darauf hin, dass die Schweiz bald eigene Lokalsender habe und deshalb keine Einstrahlung von einem französischen Sender brauche.

Der europäische Fernmeldesatellit "ECS F1" ist einsatzbereit. Auf insgesamt neun Transpodern (Kanälen) können TV-Programme übertragen werden.
01.07.1983 In Polen wird ein Fernseh- und ein Hörfunkprogramm gestrichen. Von dieser Sparmaßnahme sind etwa 1.000 Mitarbeiter betroffen.

In Island wird der fernsehfreie Monat Juli abgeschafft. Der isländische Rundfunk beschloss 1982, dass die Mattscheiben der 70.000 Fernsehgeräte auf der Insel fortan auch im Juli flimmern sollen.

Strukturwandel bei der "Australian Broadcasting Commission" (ABC). Das "C" steht jetzt für Corporation.
04.07.1983 "Radio Japan" mietet Sendezeit beim "International Transmission Center" in Moyabi, Gabun.

"Radio York", die dreißigste "BBC"-Lokalstation, beginnt auf 666 kHz zu senden.
05.07.1983 Der Verwaltungsrat der "AG für das Werbefernsehen" beschließt die Zuschauerforschung zukünftig aufgrund elektronischer Messungen durchzuführen und dazu das in der Schweiz entwickelte "Telecontrol"-Gerät zu verwenden.
06.07.1983 Der Bundesrat spricht sich für die versuchsweise Einführung des Abonnentenfernsehens in der Schweiz aus. Die Konzession zur sprachregionalen, nationalen und internationalen Ausstrahlung von Pay-TV soll einer noch zu gründenden Trägerschaft, die die interessierten Kreise umfasst, erteilt werden.
15.07.1983 Fast drei Stunden lang sendet die illegale spanische TV-Station "Televisión Comercial" aus einem Kino in Barcelona. Das Programm enthält vorwiegend Aufrufe und Manifestationen von Politikern, Sängern und Journalisten zugunsten privaten Fernsehens und Erklärungen gegen das staatliche Fernsehmonopol.
22.07.1983 Die vom Schweizer Bundesrat zur Bedingung gemachte Dachorganisation für die Einführung von Pay-TV wird gegründet. In Bern hat sich die "Schweizerische Trägerschaft für Abonnementsfernsehen" (STA) als Verein gebildet. Mit dabei sind vorläufig "Rediffusion", "Telsat", "Telesystems" und die Westschweizer Arbeitsgruppe für die Förderung des Abonnementsfernsehen.
27.07.1983 Das Sendeschiff vor Israels Küste, "The Voice of Peace", beginnt mit einem 400-Watt-Sender auf Kurzwelle (6.240 kHz) zu senden. Bisher war die Station nur auf Mittelwelle und UKW zu hören.
30.07.1983 Nachdem "Radio 24" während einigen Tagen auf zwei Frequenzen zu hören war, hat man jetzt die altbekannte Frequenz 103,6 MHz verlassen und sendet nur noch auf 104,25 MHz.
06.08.1983 Das private brasilianische Fernsehnetz, "Rede Manchete", wird offiziell seiner Bestimmung übergeben.
11.08.1983 Ohne offizielle Sendelizenz beginnt von Bozen aus "Radio M 1" auf 104,7 MHz in Stereo zu senden. Das Zielgebiet ist München, wo sich auch ein Studio für Wortbeiträge befindet.
19.08.1983 In Zürich wird die "Schweizerische Pay-Sat AG" als Betriebsgesellschaft für Abonnementsfernsehen in der deutschen Schweiz gegründet. Hauptaktionär ist die "Rediffusion". Mit von der Partie sind die "SRG", "Telsat" und "Telesystems".
20.08.1983 Nach verschiedenen Testsendungen am 15. und 19. August meldet sich der Piratensender "Radio Caroline" um 13.00 Uhr mit dem regulären Programm auf 963 kHz zurück. Das Sendeschiff vor Englands Küste beherbergt einen 50-kW-"Continental"-Sender sowie einen 10-kW-Reservesender.
02.09.1983 "34. Internationale Funkausstellung Berlin" vom 02.09. - 11.09.1983.
05.09.1983 "Radio France International" nimmt offiziell den Russisch-Dienst auf.
11.09.1983 Aus Sterzing meldet sich "Radio-Tele-Alpina" auf 103,4 MHz. Zielgebiet ist Insbruck.
17.09.1983 Die Kurzwellen-Musikstation "Radio Victoria" strahlt ihre erste Sendung auf 7.295 kHz aus. Von nun an ist das deutschsprachige Pop-Programm auf verschiedenen italienischen Privatsendern am Wochenende zu hören. Das Programm wird vom Initiator Roger Kirk in Deutschland auf Band aufgenommen.
19.09.1983 Die "Schweizerische Trägervereinigung für Abonnementsfernsehen" (STA) erhält vom Bundesrat eine Konzession für die Übertragung von Abonnementsfernsehen (Pay-TV). Die auf sechs Jahre befristete Konzession hat den Zweck das Bedürfnis für diese Art von Massenkommunikation abzuklären, sowie die Finanzierung, die Auswirkungen auf die traditionellen Medien und die Möglichkeit der Förderung des schweizerischen Filmschaffens zu untersuchen.
23.09.1983 Die "Schweizerische Pay-Sat AG", die Betriebsgesellschaft für ein schweizerisches Satelliten-Pay-TV, hat den Abonnementsvertrag mit der "PTT" unterzeichnet und gleichzeitig eine Bankgarantie von 16 Millionen Franken zur Deckung der Satellitenmietgebühren für die ersten drei Betriebsjahre hinterlegt.
30.09.1983 Von 20.00 bis 24.00 Uhr stehen die Sendungen von "Radio 24" im Zeichen des vorläufigen Abschieds. Wegen der vom Schweizer Bundesrat verordneten Zwangspause muss "Radio 24" bis zur Aufnahme des Betriebs als legaler Lokalsender in Zürich seine Sendungen von Italien aus einstellen.
01.10.1983 "Radio Antilles" auf Montserrat beginnt mit einem zweisprachigen Radioprogramm in englischer und französischer Sprache. Dieses, nicht alltägliche, Experiment ist einmalig in der internationalen Radiogeschichte. Dem kommerziellen Sender stehen drei Mittelwellen-Frequenzen zur Verfügung: 930 kHz (200 kW), 740 kHz (20 kW) und 1.450 kHz (10 kW).

Der Herausgeber zweier Jugendzeitschriften, Jürg Marquard, übernimmt die Sendeanlagen von "Radio 24" in Italien und beginnt mit seiner Station "Sound Radio" um 00.00 Uhr zu senden. Wegen einer Panne am Sendepult findet die geplante Eröffnungsparty im Studio in Cernobbio nicht statt. Erst ab 1.30 Uhr ist ein moderiertes Programm möglich.
03.10.1983 Das japanische Fernsehen "NHK" führt auf seinen Kanälen den Teletext ein.
06.10.1983 Die erste kommerzielle britische Radiostation macht Konkurs. "Centre Radio" bricht um 13.00 Uhr das Programm ab. Die "Independent Broadcasting Authority" (IBA) bemüht sich unverzüglich um eine Notversorgung des Gebiets und strahlt Musiksendungen aus. "Centre Radio" begann am 7. September 1981 in Leichester mit dem Sendebetrieb.
10.10.1983 "Radio M 1" verstummt. Die Sendeantenne auf dem Schwarzenstein (Tirol) wird von unbekannten Tätern komplett zerstört. Es gelingt der "M 1"-Crew nicht, kurzfristig eine provisorische Ersatzantenne in Betrieb zu nehmen.
22.10.1983 "TV-Syd", die experimentelle Regional-Station in Südjütland, nimmt den Betrieb auf. Die Eigenprogramme werden sonntags von 13.00 bis 14.00 Uhr ausgestrahlt.
01.11.1983 Der Schweizer Bundesrat hatte im Juni 36 Projekte für lokales Radio und sieben Lokalfernsehprojekte bewilligt und eine fünfjährige Versuchsbewilligung erteilt. Gleichzeitig erteilt der Bundesrat der "SRG" die Erlaubnis ein drittes Programm des "Radios der deutschen und rätoromanischen Schweiz" versuchsweise für drei Jahre zu produzieren und auszustrahlen. Damit ist die, seit langem angestrebte, klare Typisierung der drei Radioprogramme, besonders auch in musikalischer Hinsicht, realisierbar geworden.
Das "Radio in der deutschen und rätoromanischen Schweiz" beginnt um Mitternacht mit der Ausstrahlung des dritten Programms. "DRS 3" richtet sich an ein jüngeres oder jung gebliebenes Publikum und sendet vor allem Rock- und Popmusik im weitesten Sinn. Der Generaldirektor der "SRG", Leo Schürmann, eröffnet gemeinsam mit Programm-Chef Peter Bühler den Sender. Das 24-Stunden-Programmangebot besteht neben moderner Unterhaltungsmusik aus aktuellen Informationen, Servicerubriken über das Wetter und den Strassenzustand, Verkehrsmeldungen und Konsumenteninformationen. Als weitere Neuerung wird im Mittagsprogramm von "DRS 1" um 12.15 Uhr eine erste, fünfminütige Ausgabe des Regionaljournals eingefügt.

Der Elsässer Alternativsender "Radio Dreyeckland" verstummte.
07.11.1983 Eine Woche lang strahlt "Concert-Sender Amsterdam" versuchsweise ein klassisches Musikprogramm über Kabelnetz (102,4 MHz) aus.
14.11.1983 Aus Zürich meldet sich ein weiterer Lokalsender. Das alternative Lokalradio, kurz "LORA", existiert bereits seit 1976 auf dem Papier und von nun an auch im Äther. Täglich wird ein hörernahes, werbefreies Programm von 17.00 bis etwa 01.00 Uhr auf 88,1 MHz ausgestrahlt. Zweitausend Mitglieder unterstützen "LORA" mit einem jährlichen Beitrag von 50 Franken.
16.11.1983 Der Schweizer Bundesrat erteilt zwei weiteren Lokalsendern Versuchssendegenehmigungen. Es handelt sich um "Radio Svizzera del Verbano" in Locarno und "Radio Corol" in Crans-près-Céligny.
25.11.1983 Um 21.00 Uhr beginnt in Schaffhausen das Lokalradio-Zeitalter. "Radio Munot" strahlt von nun an sechs bis sieben Stunden Eigenproduktionen auf 91,5 MHz aus. Die Leitung hat Norbert Neininger. Von der "SRG" werden Nachrichten und einzelne Musiksendungen übernommen.
28.11.1983 "Radio Thohoyandou" (Republik Venda) führt auf Mittelwelle einen Auslandsdienst ein. Ab sofort strahlt der 100-kW-Sender Testsendungen aus. Für den Inlandsdienst stehen vier UKW-Sender zur Verfügung.
01.12.1983 In Island wird ein zweites Radioprogramm eingeführt. Seit 10.00 Uhr strahlt der Sender Reykjavik auf 99,9 MHz das zweite Programm aus.

Zwölf Glockenschläge der Luzerner Hofkirche sind das Startzeichen für die Radiomacher vom Lokalsender Pilatus. Punkt 00.00 Uhr nimmt "Radio Pilatus" mit dem Werbeslogan: "Lokal, schnell und aktuell" auf 99,5 MHz seine Sendungen auf. Felix Walker zeichnet als leitender Redakteur.
Um 16.00 Uhr des gleichen Tages nimmt das erste Oberwalliser Lokalradio den Sendebetrieb auf. "Radio Matterhorn" erreicht eine Hörerschaft von rund 30.000 Personen von Zermatt bis St. Niklaus und sendet täglich von 18.00 bis 22.00 Uhr auf 96,0 MHz. Geschäftsleiter ist Stephan Perren.
06.12.1983 Der erste Lokalsender in der französischen Schweiz nimmt den Betrieb auf. "Radio Genève musique et information" strahlt täglich ein 19stündiges Programm auf 88,3 MHz aus. Geschäftsleiter ist Patrick M. Asgharr und für die Information ist Joseph Teyssier zuständig.
21.12.1983 "Radio Rijnmond", ein nichtkommerzieller Lokalsender, nimmt im Gebiet Hoek van Holland den Betrieb auf. Innerhalb des Programms von "Hilversum 3" werden täglich ein paar Stunden Lokalsendungen über den Sender Rotterdam auf 93,4 MHz ausgestrahlt.
25.12.1983 Der afghanische Widerstand strahlt erstmals landesweit ein eigenes Radioprogramm aus. Der Rebellensender "Freies Mudschaheddin Radio", der in rund 3.000 m Höhe in den Bergen im Osten des Landes installiert ist, wurde völlig ungestört in Islamabad empfangen. Die erste Sendung erfolgte genau vier Jahre nach dem Einmarsch der Sowjettruppen. Sie wurde in den beiden wichtigsten Landessprachen Pasthou und Persisch ausgestrahlt. An der Errichtung des Senders hatte sich die französische Gruppe "Freunde Afghanistans" beteiligt.
31.12.1983 Das britische Kabelfernsehen wird um zwei "Cable Music"-Kanäle reicher. Am Silvesterabend wird auf beiden Kanälen, "Music Vision" und "Cable Music", offiziell Premiere gefeiert. Die Sendungen sind ähnlich gestaltet wie jene der amerikanischen "Music Television" (MTV), nämlich mit vielen aneinandergereihten Videoclips von Stars aus der Pop- und Rockszene.

In der Silvesternacht, fünf Minuten vor Mitternacht, nimmt der Berner Lokalsender "Radio Förderband" den Betrieb auf. Täglich wird von 17.00 bis 24.00 Uhr auf 96,7 MHz ein kulturelles Programm ausgestrahlt. Verantwortliche Programmdirektion: Daniel Leutenegger, Barbara Messerli, Urs Schnell und Urs Wäckerli.

In Island wird eine Regelung aus dem Jahr 1966 aufgehoben, nach der aus finanziellen Gründen der Donnerstag sowie der ganze Monat Juli fernsehfrei war.
1983 In Rumänien und Israel begann das Farbfernsehen.

"Special Broadcasting Service" (SBS) strahlt jetzt sein Fernsehprogramm auch in der Hauptstadt Canberra aus.
nach oben Seitenanfang Letzte Änderung dieser Seite: 08.06.2022