Funkwerk Halle
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Geschichte des Funkwesens

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Firmengeschichte

zusammengetragen von: Jürgen Tiedmann

1946 - 1949 - Werner Niemann & Co. - Elektrotechnische Erzeugnisse

Am 02.07.1946 begannen die Herren Werner Niemann und Kurt Panser Gasmaskenfilter zu Kaffeesieben umzufunktionieren und zu verkaufen - vorerst in der Wohnung von W. Niemann in Halle, Schleiermacherstr. Hinzu kam der elektrische Gasanzünder "Lux" welcher sogar exportiert werden konnte.

Im Oktober 1946 gründeten die beiden Herren die Firma "Werner Niemann & Co. - Elektrotechnische Erzeugnisse". Die Firma bezog ihren Sitz am "Moritzzwinger". Beschäftigt waren 8 Mitarbeiter.

Ab 1947 erste Produktion von Rundfunkempfängern. Das erste Radio nannte man "Knirps", ein Zweikreiser mit seitlich herausklappbarer Spiegelskala. Spulensatz und Lautsprecher wurden selbst hergestellt.
Es folgten weitere s.g. "Notgeräte". Diese wurden, je nach vorhandenen Material sehr unterschiedlich hergestellt. Es gab Ein- und Zweikreiser, aber auch Super mit, gerade vorhandenen Röhren und Gehäusen.
Der selbst hergestellte Spulensatz wurde auch als "Nico"-Spulensatz für Bastler angeboten.
Aus dieser Zeit stammt auch der Detektor "Nico" in der Form einer R-20-Batterie.

1948 wurden bereits Serien hergestellt. Die Firma beteiligte sich erstmalig mit dem Typ "Nicolette 557 GW" an der Leipziger Messe. Hierfür wurde die Produktion in die ehemalige Musikschule in der Zenkerstr. verlegt. Hergestellt wurden ca. 20 Geräte am Tag.

Bis 1949 gab es 5 Ausführungen der "Nicolette".

Der Firmenname wurde geändert in "Werner Niemann & Co. - Radiofabrik, Halle (Saale)".

1949 - 1952 - Werner Niemann & Co. - Radiofabrik, Halle (Saale)

1950 stellte die Firma "Werner Niemann & Co." bereits mehrere Geräte auf der Leipziger Messe vor. Mit der Entwicklung und Einführung des Rundfunkgerätes "Sonata 370 GW" war der Name "Sonata" geboren.

Logo Niemann & Co. Quelle: [1]

1952 erfolgte eine Namensänderung in "Rundfunkwerk Sonata - W. Niemann & Co.".

1952 - 1953 - Rundfunkwerk Sonata - W. Niemann & Co.

Es erfolgte die Produktion des "Sonata 52 W" in mehreren Ausführungen.

1953 erfolgte ein Umzug der Firma nach Halle N 10 (Trotha), Bahnhofstr. 3.
Nur die Herstellung der Spulensätze und der Musikschrankeinbau blieben in der Zänkerstr.
In Trotha befanden sich die Verwaltung, die Lehrausbildung, der Abgleich, Mess- und Prüfplätze, das Entwicklungslabor und, nicht zuletzt, die industriemäßige Bandfertigung der Rundfunkgeräte.

Im April 1953 verlassen Werner Niemann und Kurt Panser die DDR Richtung Bundesrepublik.

Sonata wurde am 24.4.1953 verstaatlicht und zum kreisgeleiteten VEB (K).

1953 - 1957- VEB (K) Rundfunkwerk Sonata

Im August 1953 kehrte Herr Panser nach Halle zurück.

Am 1.9.1953 übernahm Herr Panser wieder die Leitung. Der Betrieb wurde in die Rechtsform "Betrieb mit staatlicher Beteiligung" überführt (Niemanns Anteile wurden durch den Staat übernommen). Neben K. Panser als Betriebsleiter wurde Herr Gehrhardt Technischer Leiter und Herr A. Schlegel Laborleiter. Für die mechanische Konstruktion war Herr W. Kautz zuständig.

Ende 1953 wurde der erste Rundfunkempfänger mit UKW und Miniaturröhren entwickelt und verkauft (Sonata 54 WU).

1954/55 wurden monatlich ca. 1.000 Rundfunkgeräte hergestellt. Es kam zur Entwicklung der Tischfernsehgeräte "Sonata 54 FT" und "Sonata 55 FT" im Auftrag der Deutschen Post sowie eines Fernsehmusikschrankes.

Auch 1955 wurden Sonata-Rundfunk- und Fernsehgeräte auf der Leipziger Messe ausgestellt.

1956 beschäftigte der Betrieb 230 Mitarbeiter.
Jetzt wurde der Großsuper "Giebichenstein" hergestellt welcher als Besonderheit einen separaten Tuner für den Fernsehton im Band III hatte.
Der Betrieb geriet jedoch immer mehr in Zahlungsschwierigkeiten.

Am 2.3.1957 kam es zur Anzeige der Zahlungsunfähigkeit. Am 12. März wurde ein Konkursverfahren eröffnet.

Ende 1957 soll die Firma vom "VEB Funkwerk Halle" übernommen worden sein. Hierzu gibt es jedoch leider noch "Geschichtslücken", da der "VEB Funkwerk Halle" nach bisherigen Erkenntnissen zu diesem Zeitpunkt noch nicht existierte (siehe weiter unten).


1947 - 1948 - Industriewerk Sachsen-Anhalt - Elektro-Signal- und Maschinenbau Halle

1947 schließen sich die Unternehmen Bader & Halbig, F.- May und Kurt Jänig zum "Industriewerk Sachsen-Anhalt - Elektro-Signal- und Maschinenbau Halle" zusammen.

1948 wurde der Betrieb enteignet und zum "VEB Funkwerk Halle" umgewandelt.

1948 - 1951 - VEB Funkwerk Halle

Bereits Ende 1957 soll der "VEB (K) Rundfunkwerk Sonata" vom "VEB Funkwerk Halle" übernommen worden sein. Hierzu gibt es jedoch leider noch "Geschichtslücken", da der "VEB Funkwerk Halle" nach bisherigen Erkenntnissen zu diesem Zeitpunkt noch nicht existierte.

Am 1.7.1948 wurde aus dem enteigneten "Industriewerk Sachsen-Anhalt" das "Funkwerk Halle (FWH)" unter Leitung der "VVB Melsa Halle" gegründet.

1949 erfolgte die erste Radioproduktion (Autosuper S1049C).

1951 wurde der Betrieb unter die Leitung der "VVB RFT" mit Sitz in Leipzig zugeordnet. Es kam zur Umbenennung in "VEB RFT-Signalbau Halle".

1951 - 1954 - VEB RFT-Signalbau Halle

Ab April 1951 galt der Name "VEB RFT-Signalbau Halle".

1953 wurde der Betrieb Zweigwerk des "RFT-Signalbau Berlin".

1954 erfolgte eine weitere Umbenennung in "VEB RFT Funkwerk Halle".

1954 - 1992 - VEB RFT Funkwerk Halle

Ab 1954 wurde der Betrieb eigenständig.
Es wurden vorwiegend Koffer- und Autoradios hergestellt.

Ende 1957 erfolgte die Eingliederung des Rundfunkwerkes "Sonata" (siehe weiter oben).

1961 wurde die Rundfunkproduktion aufgegeben. Das "Funkwerk Halle" wurde Zweigbetrieb des "Fernsehgerätewerk Staßfurt". Man konzentrierte sich danach auf die Herstellung von Kanalwählern.
1992 wurde die Produktion eingestellt und der Betrieb aufgelöst.

Logo Funkwerk Halle       Logo Funkwerk Halle
Quelle: [1]       Logo 1957
Quelle: [4]

Quellen: [4], [151], [229]


nach oben Seitenanfang Letzte Änderung dieser Seite: 21.07.2022