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TEFI - die besondere Schallbandtechnik

Firmengeschichte und mehr

zusammengetragen von: Jürgen Tiedmann

Erfunden wurde das "Tefifon" von dem deutschen Unternehmer Dr. Karl Daniel.


Dr. Karl Daniel 1905-1977
Quelle: [4]

Grundlagen bildeten die Gebrüder Steidinger aus St. Georgen/Schwarzwald, die sich jedoch mehr auf die Weiterentwicklung und Produktion von Plattenspielern (Marke Dual) konzentrierten.
Tefifon ist ein eigenständiges System zur Schallaufzeichnung und -wiedergabe.
Tefifon-Bänder können nur auf Tefifon-Abspielgeräten wiedergegeben werden.
Es handelt sich um eine Kombination von "Tonband und Schallplatte".
Tefifon ist ein elektromechanisches Schallspeichersystem auf einem endlosen Kunststoffband mit der spiralförmigen Gravur der Schallplattenschrift.
Das Band, auf welchem die Schallrillen eingepresst sind, läuft dabei an einem feststehenden Tonabnehmersystem vorbei und wird von einer Abtastnadel gelesen.
Tefifon-Bänder gibt es als Einzelbänder (Kurzbänder 4 Minuten) und als Kassetten mit einer Spieldauer bis zu 4 Stunden. Die Bandgeschwindigkeiten waren 45,6 cm/s und 19 cm/s.
Die Tonqualität war den seinerzeit gebräuchlichen Schellackplatten deutlich überlegen, erreichte jedoch nicht die Qualität der aufkommenden Vinylschallplatten.

Ca. 1926 griff Dr. Karl Daniel die, schon existierende, Idee eines Endlosbandes auf und kombiniert sie nun mit der Gravur der Schallplattenschrift. Er benutzt dazu 35mm Normalfilm mit Perforation, der mit einer schneidfähigen Schicht zur Tonspeicherung versehen ist.

    Quelle: unbekannt

Einziger Hersteller der Schallbandtechnik war die deutsche Firma "Tefi-Apparatebau Dr. K. Daniel KG Porz bei Köln". Die Firma verkaufte die Abspielgeräte und Bänder (fast) ausschließlich über eigene Filialen und Vertreter. Erste Filialen wurden 1953 eröffnet.

    Büro- und Produktionsgebäude in Porz, Quelle: [91]

1930 - 1957 - Tefi-Apparatebau Dr. K. Daniel KG Porz bei Köln

Mitte der dreißiger Jahre war der Sitz des Unternehmens in der Kölner Kyllburger Str. 11, später in der Komödienstr. 44. Das Unternehmen erhält den Auftrag, Prototypen für ein neues Schallspeichersystem mit zu entwickeln.
Die auf dem Band nebeneinander angeordneten Rillen ergaben zusammen mit einer, im Vergleich zur Schallplatte, minimierten Rillenauslenkung eine Spieldauer von mehreren Stunden! Das Gerät gibt es mit den ersten Namen Tefiphon (mit ph!, für Aufnahme und Wiedergabe) bzw. Teficord (nur Wiedergabe).
Diese Geräte wurden auf der Funkausstellung 1936 vorgestellt.

    Quelle: unbekannt

Zur Abtastung des Schallbandes wird ein magnetischer Dual Tonabnehmer eingesetzt.

1937 schließt sich die Tefi-KG mit der Schallfilm-Syndikat-Gruppe zusammen.

Ab 1938 wird die Fertigung in das neue Werk der Gesellschaft in Porz, Steinstr. 17, verlegt. Ab diesem Jahr wurden Tefifon-Geräte für spezielle, vorwiegend militärische, Zwecke in Serie produziert, wobei zu dieser Zeit die Sprachaufzeichnung im Vordergrund stand.
Das Teficord wurde zum Koffergerät weiterentwickelt, welches zur frontnahen Unterhaltung genutzt wurde. Es wurde ein Tefi - Projektor für die deutsche Wehrmacht und ein Spracherkennungsgeber für die deutsche Lufwaffe entwickelt.

1943 wird die komplette Produktionsstätte der Tefi K.G. nach Dieringhausen bei Gummersbach zum Schutz vor Bombenangriffen ausgelagert.

1945 erfolgt die Wiederaufnahme der Produktion in dem stark zerstörten Porzer Werk.

1946 - 1950 wurden unter Anderem einfache Detektorempfänger ("TD 1", "TD 3"), die Radios "Tefi-Zwerg", "Tefi-Standard-Super TS 446", "Tefi-Sonderklasse TSK 446", "Tefi-Luxusklasse TLK 446", "Tefi-Super-Ultra", "Tefi-Superzwerg", eine Magnetlampe für Kraftfahrzeuge, ein Feueranzünder hergestellt.

1950 wird die Tefi-Schallbandgesellschaft in Köln, Kaiser-Wilhelm-Ring 28 gegründet.
Sie diente der "Beschaffung von Aufnahmen zur Unterhaltung und mit lehrreichen Inhalten für Schulen". Diese Gesellschaft gehörte zu 100% der Tefi - Apparatebau Dr. Daniel K.G.
Es gab 10 Tefi - Schallbändern mit 72 Musiktiteln.
Im gleichen Jahr wird das "Tefifon" für den Heimgebrauch vorgestellt (B 51).
Es kommen Schallplatten-Adapter-Kassetten auf den Markt (Typ "S" für 78 U/min, Typ "U" für 33,45 und 78 U/min).

1952 gab es 230 Tefi - Schallbänder mit 1577 Musiktiteln. Es waren überwiegend Zusammenstellungen von Schlager oder Tanzmusik sowie Opern und Operetten zu finden.
Die bekannten Künstler waren bei den großen Schallplattenfirmen exklusiv verpflichtet. Diese hatten kein Interesse daran, Tefifon-Schallbänder anzubieten.
Auch ein Grund dafür, dass sich dieses System später kaum gegen Schallplatte und Magnettonband durchsetzen konnte.

1953 kommen der "Magnettonzusatz TTZ" und der "Aufnahmeverstärker TTZ/E" hinzu.
Das Patent der Tefifon-Kassette wurde am 2. November 1953 vom deutschen Patentamt unter der Nr. 895224 registriert.

1954 kommt die erste Tefi-Radiokombination "M 540"mit dem Schallbandspieler "HS-19" auf den Markt.

Quelle: unbekannt Quelle: unbekannt Quelle: [1] Quelle: [1]

1955 beträgt die Mitarbeiterzahl 430, die Anzahl der Verkaufsfilialen in Deutschland 170. Die Konstruktion der Schallbänder wird vereinfacht: Das endlose Band befindet sich nun geschützt in einer weißen Kassette und ermöglicht eine Spielzeit von ca. einer Stunde.

Quelle: [1] Quelle: [1]

Das erste "Auto - Tefifon" sowie das 1-Stunden-Band wird eingeführt.
Später wird die Laufzeit durch größere Kassetten auf vier Stunden verlängert und Ende der fünfziger Jahre werden sogar Stereo-Schallbänder produziert.

    Quelle: unbekannt

1956 erfolgt die Markteinführung des kleineren Schallbandspielers "KC-1".

   Quelle: [1]

Vorerst als Tischgerät und als Koffergerät (mit und ohne Radio), später (1957) als Einbaugerät in Radio-Kombinationen ("T 573", "T 574"), noch später (1958) im ersten Tefi-Batteriekoffer (6 V).

Quelle: [4] Quelle: unbekannt Quelle: [1]

Folgende Varianten des "KC-1" sind entsprechend ihrer Verwendung bekannt:

KC-1/Ko Koffergerät
KC-1/KoU Koffergerät mit Radio
KC-1/Ko/Ba Batterie-Koffergerät
KC-1/oU Chassis-Einbaugerät ohne Rahmen
KC-1/Ra Chassis-Einbaugerät mit Rahmen
KC-1/Ru Chassis-Einbaugerät
KC-1/TM/Ru/oF Chassis-Einbaugerät für Tonmöbel
KC-1/TM/Ru/oOF Chassis-Einbaugerät für Tonmöbel
KC-1/TM/Ru/oF/St Chassis-Einbaugerät für Stereo-Tonmöbel

Folgende Tonabnehmer wurden im "KC-1" verwendet:

TO 284 Herstellerfirma: Ronette
SK 451 Herstellerfirma: Merula-Schumann
SK 461 Herstellerfirma: Merula-Schumann
TC 12 Herstellerfirma: Tefi
TC 15 Herstellerfirma: Tefi

Produktbeispiele:

1957 - 1965 - Tefi-Werke GmbH & Co. KG

Mit dem Ausscheiden von Dr. Karl Daniel Umfirmierung.
Das System verspricht zunächst weiterhin erfolgreich zu bleiben.

1959 wird der Betrieb vergrößert. Von der Firma Kali-Chemie in Porz wird ein weiteres Gelände in der Kölner Str. 8 gekauft und dort ein neues Bürogebäude errichtet. Markteinführung des "KC-3".

1960 wird die 18-Minuten-Kassette und das 3-Minuten-Kurzband eingeführt. Damit wurde versucht auf die "Single-Schallplatten" mit 45 U/min. zu reagieren.

1961 Markteinführung des Stereo-Schallbandspielers "KC-4". Der "KC-1" konnte nun auch mit einem Stereotonabnehmer nachgerüstet werden. Eine erste Tefi-Radio-Fernseh-Kombination ("Roma SL 461") und ein erster Stereo-Musikschrank mit "KC-4) kamen auf den Markt.


Hörprobe: TEFI-Schallband

Quelle: unbekannt

Produktbeispiele:

Doch Langspielplatte und Tonband entwickeln sich zur übermächtigen Konkurrenz. Anfang der sechziger Jahre verschwindet das Tefifon Schallband vom Markt. Heute spielen nur noch Sammler und Liebhaber mit diesen Geräten.

Logo Tefi-Apparatebau Dr. K. Daniel KG Porz bei Köln       Logo Tefi-Apparatebau Dr. K. Daniel KG Porz bei Köln      
Quelle: [1] Quelle: unbekannt Quelle: unbekannt

1965 Die Tefifon-Produktion im Stammwerk Köln-Porz wurde 1965 eingestellt. Den Vertrieb und Abverkauf der letzten Geräte übernahm Neckermann.

Quellen: [4], [10], [91]



nach oben Seitenanfang Letzte Änderung dieser Seite: 03.12.2022