Funkwerk Zittau
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Geschichte des Funkwesens

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Firmengeschichte

zusammengetragen von: Jürgen Tiedmann

1910 - 1931 - Dr. Georg Seibt, Fabrik für elektrische und mechanische Apparate

Georg Seibt (1874-1934) beginnt um die Jahrhundertwende mit funktechnischen Themen, arbeitet als Assistent von Prof. Adolf Slaby und arbeitet 1909 als Chefingenieur beim Erfinder der Triode, Lee de Forest. Das führt später zu bedeutender Orientierung für den Export.

1910 gründet Dr. Georg Seibt an der Hauptstrasse 9 in Berlin-Schöneberg seine eigene Firma. Einen internationalen Ruf erwirbt er sich mit Präzisionsdrehkondensatoren, indem er die Platten aus einem Stück herausfräst. Es folgen ganze Messinstrumente, deren Bedarf im ersten Weltkrieg boomt.
Als früher Funkpionier mit internationaler Erfahrung exportiert Seibt vor Beginn des deutschen Rundfunks Bauteile und Empfänger. Die Marke Seibt im liegenden Oval existiert seit ca. 1915, die Betonung durch den Rhombus mit eingeschriebenem Oval erfolgt sofort mit der Fabrikation von Rundfunkprodukten. Gerade zu Beginn der Rundfunkzeit herausragend sind ein 2kreisiger Detektor-Empfänger und ein 3fach-Aufsteck-Kristalldetektor.
Nach dem Krieg kommen Telefonapparate und Empfangsapparate für drahtlose Telegrafie ins Fabrikationsprogramm. Seibt baut bald eigene Generalvertretungen in England, Holland, Italien, Österreich, Rumänien, der Schweiz, den skandinavischen Staaten und Spanien auf.

1929 ist die Blüte des Unternehmens, danach folgen aber Finanzprobleme und eine Abhängigkeit von den Steinheil-Werken in München.

Logo Dr. Georg Seibt, Fabrik für elektrische und mechanische Apparate    Quelle: [4]       Logo Dr. Georg Seibt, Fabrik für elektrische und mechanische Apparate Quelle: [4]

Danach Dr. Georg Seibt AG.

1931 - ca. 1945 - Dr. Georg Seibt AG

Die Firma Seibt entwickelt den "Volksempfänger VE 301", welcher kurz darauf als Gemeinschaftsempfänger von vielen anderen Betrieben unverändert produziert wird.

1934 kommt es zu einem Vergleichsverfahren und Dr. Seibt stirbt.
Die Firma arbeitet ab 1942 nur noch für Rüstungsaufträge und schließt sich mit der Optik-Firma Steinheil-Werke, München, zusammen.
Danach OHG Dr. Georg Seibt Nachfolger.

ca. 1945 - 1949/50 Dr. Georg Seibt Nachfolger

Unter diesem Namen erlebt die Firma eine Wiedergeburt (Entflechtung). Weitere Rundfunkempfänger entstehen, produziert in Berlin und München. Aber: Nach einem Vergleichsverfahren erfolgt 1949/50 die Liquidation des Unternehmens.
Der Zweigbetrieb in Zittau wird 1945 bis 30.04.46 unter Verwaltung gestellt und existiert als "Fernmeldewerk Fritz Kucke" und "Radio- und Metallwerk" (ex Seibt) weiter.

Danach sind sie Volkseigentum: VEB Funkwerk Zittau, Zittau-Olbersdorf.

(1949) - 1954 - VEB Funkwerk Zittau, Zittau-Olbersdorf

Rathenaustraße 9 , gehört zum RFT-Warenzeichenverband.
Ab 1.1.1949 heißt das "Radio- und Metallwerk" neu "VEB RFT Funkwerk Zittau-Olbersdorf".
Radiobau nur 1947-53, danach vor allem Plattenspieler (nebst Kanalwähler, Tuner und Verstärker). - Markenname "Ziphona".
Nach Zusammenlegung: VEB Funkwerk Zittau.


? - 1971 - Ehrlich, Kurt, Pirna-Copitz

Elektro-Akustische Geräte Kurt Ehrlich, Lohmener Straße 21, Pirna-Copitz, (Logo EAG). Die Firma entstand wahrscheinlich erst nach dem 2.Weltkrieg. 1959 firmiert sie als Betrieb mit staatlicher Beteiligung. Etwa 1969 erfolgt die Angliederung der "Delphin-Werk OHG Pirna" und etwa 1971 der Weg fast aller Privatbetriebe in der DDR: die Verstaatlichung als Volkseigener Betrieb.

Logo EAG Kurt Ehrlich    Quelle: [1]


(1968) - 1971 - Delphin-Werk Helmut Kretschmar OHG Pirna

Delphin-Werk Helmut Kretschmar OHG Pirna; Pirna - Rottwerndorf, Schlossmühle (Logo DWP) entstand wahrscheinlich erst nach dem 2. Weltkrieg. Etwa 1960 verließ die Familie Kretschmar die DDR gen Westdeutschland und es erfolgte vorerst eine Umbenennung in Delphin-Werk OHG Pirna.

Logo Delphin-Werk Helmut Kretschmar OHG Pirna       Logo Delphin-Werk Helmut Kretschmar OHG Pirna      
Logo Delphin-Werk Helmut Kretschmar OHG Pirna
Logo 1968
Quelle: [4]
      Logo 1968
Quelle: [4]
      Quelle: [4]

1971 - Delphin-Werk OHG Pirna

Etwa 1969 kommt es zur Angliederung an die Firma Elektro-Akustische Geräte Kurt Ehrlich, Pirna-Copitz.

Delphin-Werk OHG Pirna    Quelle: [4]

Nach Zusammenlegung: VEB Funkwerk Zittau.


1954 - 1978 - VEB Funkwerk Zittau

1954 Zusammenlegung beider Betriebe zum "VEB Funkwerk Zittau" (FWZ). In den 70er Jahren, als in der DDR die Kombinate gebildet wurden, Firmierung unter "VEB Kombinat Stern-Radio Berlin, Betrieb Funkwerk Zittau".

Logo Funkwerk Zittau    Logo 1959 Quelle: [1]

Produktbeispiele:

Umbenennung in VEB Phonomat Pirna.

1971 - 1985 - VEB Phonomat Pirna

VEB Phonomat Pirna, 1971 entstanden aus den Pirnaer Betrieben EAG Kurt Ehrlich und Delphin-Werk OHG. Umbenennung später in VEB Phonotechnik Pirna.
Damit kann 1971 als das Gründungsjahr dieses Betriebes als VEB gelten und der spätere Firmensitz ist Pirna. Als Markenname wird immer noch "Ziphona" verwendet. Herstellung verschiedener Plattenspieler mit und ohne eigenen Wiedergabeverstärker; Lautsprecherboxen; unter Verwendung von zugelieferten Chassis auch Hersteller verschiedener HIFI-Einzelkomponenten und Anlagen.
Nach Zusammenlegung: VEB Phonotechnik Pirna/Zittau.

Logo VEB Phonomat Pirna Quelle: [1]

Produktbeispiel:


1978 - 1985 - VEB Phonotechnik Zittau

Etwa 1978 Umbenennung des VEB Funkwerk Zittau in "VEB Phonotechnik Zittau".
Nach Zusammenlegung: VEB Phonotechnik Pirna/Zittau.

1985 - 1991 - VEB Phonotechnik Pirna/Zittau

Markenname Ziphona. Der Firmenname entstand 1985 aus der Zusammenlegung mehrerer Betriebe im Zuge der Kombinatsbildung in der DDR (VEB Phonomat Pirna, VEB Phonotechnik Zittau).
Das Kombinat hatte einen sehr hohen Anteil am NSW-Export. Die Modelle wurden baugleich oder auch z.B. mit anderen Lautsprechern ausgestattet unter dem Markennamen "Bruns" in Westeuropa, hauptsächlich BRD verkauft. War es Ende der 60iger Jahre noch so, das das Spitzengerät die Sinfonieanlage 1:1 (1 Ostmark = 1 Westmark) verkauft werden konnte, sank dieses Ergebnis bis Ende 1989 auf teilweise 1 : 6 (1 Westmark für einen Produktionsaufwand von 6 Ostmark und das bei Löhnen von ca. 4 Mark Ost am Fließband in der Produktion).

Quelle: [4]


nach oben Seitenanfang Letzte Änderung dieser Seite: 21.07.2022