Hornyphon
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Geschichte des Funkwesens

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Firmengeschichte

zusammengetragen von: Jürgen Tiedmann

1923 begann Ing. Friedrich Horny in Wien mit der Herstellung von Radios. 1924 gründet er die "Vindobona-Radio Gmbh".

1924 - 1933 - Vindobona-Radio Gmbh

1924 produziert Horny in Wien IV, Starhemberggasse bei der Firma Kertel. Hier wird der Name "HORNY, Abteilung W" geführt.

Noch im gleichen Jahr bezog der Betrieb in der Wiener Reichsratsstr. 9 eine Filiale und firmierte dort als "Radiohaus Friedrich Horny".

Werbung 1924:

Radiohaus Horny   Quelle: [9]

Radiohaus Horny    Quelle: [224]             Horny    Quelle: [224]

Am neuen Standort wurde auch eine Reparaturabteilung und ein Laboratorium eingerichtet.
Horny wurde Generalvertreter des Londoner Herstellers "Brown".

1924 beteiligte sich Horny an der Wiener Herbstmesse und stellte dort das "Brownsche Mikrofonrelais Cristavox" vor.

1926 bietet Horny Rundfunkempfänger, eine Netzanode und einen trichterlosen Lautsprecher nach eigenen Patenten an. Gegen Jahresende erscheinen erstmals Geräte nach eigenen Entwürfen, konstruiert vom Ing. Guido Andrieu.
Die Produktion erfolgt in Wien IV, Starhemberggasse.

Am 22.07.1927 lässt Horny die Herstellung von Radioapparaten auch im Handelsregister eintragen. Als Markenname wird "Hornyphon" eingeführt. Diese Rundfunkempfänger galten als Qualitätserzeugnisse.

Hornyphon    Quelle: [4]             Hornyphon    Quelle: [4]

Eine neue Fertigungsstätte wird in Wien XIV, Penzingerstr. 9 bezogen.
Bei Kertl bleibt die Drehkondensator-Fertigung.

Ende 1928 stellt Horny mit dem Neutrovox-Super-7 bzw. 7 R die ersten eigenen Super mit Schirmgitterröhren vor. Diese erlaubten den Empfang von 200-2000 m ohne Spulenwechsel.

1929 ein weiterer Umzug nach Wien VII, Westbahnstr. 33.

1930 nimmt Horny eine bedeutende Betriebsvergrößerung vor und beginnt nach Übersee zu exportieren.

1933 erfolgt die Änderung der Handelsregistereintragung auf "Radiowerk Horny".

1933 - 1936 - Radiowerk Horny

1933 bringt eine weitgehende Umstellung auf die Fertigung von Überlagerungsempfängern.

1934 mietet Horny die ehemalige Lokomotivfabrik der Staatseisenbahngesellschaft in Wien X, Südbahngasse.
Dort werden alle technischen und kommerziellen Abteilungen vereinigt. Das Werk beschäftigt Ende 1934 in neuen Räumlichkeiten mehr als 600 Personen, darunter 14 Diplomingenieure und 66 Techniker.
Es gab noch ein Nebenwerk auch in Tribuswinkel.

1936 waren die großen Investitionen in die neue Fabrik in Wien X finanziell nicht mehr alleine zu verkraften. Friedrich Horny verkauft das "Radiowerk Horny".
Es wird in eine A.G. umgewandelt. 100% Eigentümer ist die Philips Radioröhren G.m.b.H., Wien.

1936 - ? - Radiowerk Horny A.G.

Die Marke "Hornyphon" bleibt erhalten.

Vorsitzender des Aufsichtsrates wird R. Hammer, Gewährsmann von Philips.
Alleiniges Vorstandsmitglied ist Friedrich Horny. Er behält weitreichende technische und kommerzielle Freiheiten. Die Firma vergrößert das Philips-Apparateprogramm. Horny liefert die Chassis zu.

bilder

1937 liefert Horny Chassis auch die der Firma Zerdik. Das Werk beliefert die kompletten Philips-Geräte von Österreich.

Der Ausbruch des 2. Weltkrieges hatte anfangs für Horny keine negativen Auswirkungen. Die zivile Produktion und den Verkauf von Rundfunkapparaten durfte der Betrieb weiter führen. Hornyphon war mit seinen Exportumsätzen ein wichtiger Devisenbringer.

Als wichtigsten und lang fortdauernden Rüstungsauftrag hat Horny zunächst die Fertigung von Bombenzündern übernommen. Später Geräte zum Funkverkehr. Horny bemühte sich, die zivile Fertigung und Entwicklung nicht abbrechen zu lassen.
Für das Inland gibt es streng Material sparende Apparate.

Hornyphon    Quelle: [224]             Hornyphon    Quelle: [4]             Hornyphon    Quelle: [1]             Hornyphon    Quelle: [4]

Ab 1938 wurden unter der Marke "Hornyphon" auch die Gemeinschaftsempfänger "VE 301 Dyn", "VE 302 GW", "DKE" und "DKEB" hergestellt.

Hornyphon    Quelle: [4]

Produktbeispiel:

1940 - 1945 - bt

In dieser Zeit kennzeichnete "Horny" seine Produkte mit den "getarnten" Fertigungskennzeichen des Heeres "bt".

1940 entwickelt Horny ein magnetisches Minensuchgerät.

1942 übernimmt Horny die Zivilproduktion von Radios in der Slowakischen Republik.

Im Dezember 1944 wird die Firma durch Bombenangriffe schwer beschädigt, es brennen die zwei großen Lagerhallen und eine Werkshalle völlig aus.

In Wien XV, Giselhergasse 11, wird nach dem Kriegsende eine Notfertigung aufgenommen, die Radioproduktion ging weiter.

Ing. Horny stirbt 1945.

1947 wurden viele Geräte auch für Philips und Zerdik hergestellt, nur die Gehäuse und Typennamen waren unterschiedlich.

1955/56 entstand ein neues Radiowerk in Wien III, Rennweg.

Noch in den 1960er Jahren waren die Horny-Werke der größte Radio- und Fernsehproduzent Österreichs.

1971 gingen die Horny-Werke in der Österreichischen Philips-Industrie-Fabrikationsgesellschaft mbH auf.

Quelle: [4], [224]


nach oben Seitenanfang Letzte Änderung dieser Seite: 18.11.2023